Fidelity: Furch vor einer Flaute löst Gewinnmitnahmen aus
Aktienmärkte Europäische Aktien gaben am Mittwoch nach und beendeten damit die Kursrallye der letzten Handelstage. Banken tendierten nach den Kursgewinnen vom Dienstag bei Börsenschluss uneinheitlich. So legte Société Générale zu, während Dexia verlor. Die Titel des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroen gerieten ins Rutschen nachdem die Warnung des Konzerns vor einem raueren Wirtschaftsklima in der zweiten Jahreshälfte 2010 die starken Zahlen des ersten Halbjahres trübte. Der Stahlriese ArcelorMittal drehte ins Minus, nachdem er davor gewarnt hatte, dass die Verlang- samung der Nachfrage aus China seinen Gewinn in den kommenden Monaten belasten werde. Die Aktien von Portugal Telecom tendierten aufwärts, nachdem das Unternehmen den Verkauf seiner Beteiligung an Brasiliens Vivo Participacoes an die spanische Telefónica zum Preis von 7,5 Mrd. € unter Dach und Fach brachte. US-Aktien gaben am Mittwoch nach. Grund hierfür waren enttäuschende Wirtschaftszahlen und schlechter als erwartete Gewinnprognosen der Schwergewichte. Der unerwartete Einbruch der Auftragseingänge für langlebige Güter um 1% im Juni belastete die Stimmung der Anleger. In ihrem Beige Book, das das Geschäftsklima in den USA zusammenfasst, enthüllte die Fed, dass es trotz des Wachstums der US-Wirtschaft in den vergangenen beiden Monaten in einigen Regionen Anzeichen für eine Verlangsamung gegeben habe. Auf Ebene der Unternehmen legten der Flugzeughersteller Boeing und der Stahlkonzern ArcelorMittal unerwartet gute Zahlen vor. Ihr Ausblick für den Rest des Jahres fiel jedoch verhalten aus. Der Telekommunikationskonzern Sprint Nextel und der Gewerbeimmobilienmakler CB Richard Ellis entwickelten sich indes positiv. Während der eine einen Rückgang der Verluste bei Langzeitkunden vermeldete, präsentierte der andere das stärkste Umsatzwachstum seit 2007. Nach einem lustlosen Handelsstart, bewegten sich asiatische Aktien im morgendlichen Handel in engen Grenzen. In Seoul gerieten Samsung Electronics ins Rutschen. Der Konzern erzielt ein Fünftel seiner Umsätze in Amerika. Die Aktien von Panasonic (Japan) verloren, nachdem eine Zeitung berichtet hatte, das Unternehmen werde möglicherweise über 900 Mrd. Yen (10,3 Mrd. USD) für die Übernahme von zwei Konkurrenten zahlen. Reedereien legten zu, unter anderem Nippon Yusen KK, nachdem die Gewinnprognose fast verdoppelt wurde. Chinesische Aktien legten zu, nachdem die Zentralbank zugesichert hatte, sie werde an ihrer „moderat lockeren“ Geldpolitik festhalten. Beflügelt durch er- freuliche Gewinnaussichten setzten Stahlproduzenten zu einer Rallye an. Unter den Zementherstellern setzten sich die Titel von Anhui Conch Cement an die Spitze der Gewinner, nachdem ein führender Broker seine Empfehlungen für die Branche angehoben hatte. Baoshan Iron & Steel, das börsennotierte Unternehmen von Chinas zweitgrößtem Stahlproduzenten, drehten ins Plus. Anleihemärkte Europäische Staatsanleihen legten am Mittwoch zu. Ursache war ein Bericht, demzufolge die Banken in der Eurozone im letzten Quartal ihre Kreditbedingungen verschärft haben sowie die Kursverluste an den Aktienmärkten, die die Nachfrage nach der Sicherheit festverzinslicher Anlagen schürten. Portugiesische Anleihen verzeichneten ebenfalls Kursgewinne nachdem das Land gestern bei einer Anleiheauktion Titel mit Fälligkeit 2014 bzw. 2023 im Wert von 1,3 Mrd. € (1,63 Mrd. USD) platzieren konnte. Britische Staatspapiere zogen dank der höchsten Renditen seit über zwei Monaten an und waren deshalb für Anleger besonders attraktiv. Nachdem sich die Erwartungen auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung verdichten, scheint es immer unwahr- scheinlicher, dass die Bank of England an der Zinsschraube drehen wird. USTreasuries legten nach einer Umfrage der US-Notenbank Fed zu, derzufolge sich das Wirtschaft- wachstum in einigen Regionen der USA in den letzten beiden Monaten verlangsamt hat. Japanische Anleihen starteten mit Kursgewinnen in den morgendlichen Handel und profitierten von den Verlusten an den Aktienmärkten. Ausblick Der verhaltene Ton der Fed in ihrem jüngsten Beige Book wird den Fokus auf die erste Schätzung des US-BIP im zweiten Quartal lenken, die morgen veröffentlicht wird. Die Konsensprognosen gehen davon aus, dass sich das annualisierte Wachstum gegenüber dem Vorquartal von 2,7% in den ersten drei Monaten des Jahres bzw. 5,6% im letzten Quartal 2009 auf 2,5% verlangsamen wird. Heute werden die Anleger die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld der letzten Woche unter die Lupe nehmen. In Europa stehen heute die deutschen Arbeitsmarktzahlen für Juli und die französischen Erzeugerpreise für Juni auf der Agenda. Außerdem werden führende Unternehmen wie Exxon Mobil und Chevron heute bzw. morgen ihre Quartalszahlen vorlegen. Heute werden die britischen Konzerne Rolls-Royce, AstraZeneca, BAE Systems, British Sky Broad- casting und BT Group sowie die deutschen Unternehmen Merck, Volkswagen, Siemens und Bayer ihre Ergebnisse bekanntgeben. In Frankreich werden Sanofi-Aventis, Cap Gemini und France Telekom aktuelle Zahlen präsentieren. Längerfristige Perspektive Immer wieder erleben die Märkte von Zeit zu Zeit Kursrückschläge auf ihrem lang- fristigen Weg nach oben. Anleger, die Phasen mit Marktschwankungen akzeptieren und langfristig investiert bleiben, sind häufig gut positioniert, um in der anschließenden Erholungsphase ihr Vermögen zu mehren. Für Fidelity ist die aktuelle Marktreaktion normaler Bestandteil eines Anlagezyklus, der aus sich heraus attraktive Chancen für langfristig orientierte Anleger entstehen lässt. Trotz möglicher zwischenzeitlicher Schwächephase an den Märkten bleibt der längerfristige Performance- trend ermutigend, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
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