Venture
Capital-Fonds
0. Inhaltsverzeichnis
1. Begriff und Wesen - Fondskonstruktion
2. Nutzen für den Anleger
3. Venture Capital-Fonds im Internet
4. Hinweise
Begriff
und Wesen - Fondskonstruktion:
Begriff
und Wesen: Der Begriff "Venture Capital"
- zu deutsch Wagniskapital oder Risikokapital - hat sich auch in Deutschland
als die gängige Bezeichnung durchgesetzt. Er beinhaltet die Hingabe
von Beteiligungskapital an Unternehmen oder Unternehmensgründungen,
die sich
1. durch ein weit überdurchschnittliches Chancen-Risiko-Profil auszeichnen
und
2. keine Möglichkeit haben, sich über die Börse oder die
Aufnahme von Fremdkapital zu finanzieren.
Diese Kriterien
treffen im Regelfall auf Unternehmen zu, die sich in der Gründungsphase
befinden und ein Produkt anbieten, welches aufgrund seiner Komplexität
(High Tech) nur mit gewisser zeitlicher Verzögerung von Wettbewerbern
imitiert und angeboten werden kann. Die sich hieraus ergebende "unique
selling position" erlaubt es dem Anbieter, Pioniergewinne am Markt abzuschöpfen.
Durch die Beteiligung
in einer frühen Entwicklungsphase des Unternehmens erwirbt der VC-Kapitalgeber
seine Anteile "vergleichsweise günstig" und partizipiert bei planmäßigem
Geschäftsverlauf am überproportionalen Wachstum der Gesellschaft.
Nach etwa 3-10 Jahren wird eine Veräußerung der Beteiligung
u.a. durch eine Plazierung an der Börse angestrebt. Seinen Gewinn
erzielt der Beteiligungskapitalgeber ausschließlich durch die Wertsteigerung
seiner Anteile. Während des Beteiligungsverhältnisses werden
keinerlei Zinsen oder Dividenden gezahlt.
Ihren besonderen
Charakter erhält die VC-Finanzierung durch die von der VC-Gesellschaft
gewährte Managementunterstützung. Sie reduziert das Ausfallrisiko
und vermittelt gleichzeitig dem Kapitalgeber einen tiefergehenden Einblick
in die Geschäftsentwicklung des Beteiligungsunternehmens.
Fondskonstruktion:
Die Venture Capital-Gesellschaft legt einen geschlossenen Fonds zur Zeichnung
auf. Das Fondskapital wird in mehrere (10-20) Unternehmen investiert. Hierbei
ist die Venture Capital-Gesellschaft bemüht, durch Streuung auf Unternehmen
unterschiedlicher Branchen oder Phasen (Seed, Start-Up) das Risiko entsprechend
den Erkenntnissen der Modernen Portfolio-Theorie zu minimieren.
Da jedoch im
Rahmen der Beteiligungswürdigkeitsprüfung spezielle Kenntnisse
der Technologie bzw. Branche nötig sind und die VC-Manager gewöhnlich
nicht alle Bereiche abdecken können, ist in der Praxis dennoch eine
Spezialisierung z.B. auf den IT-Bereich oder die Biotechnologie festzustellen.
Das Geschäft
mit Venture Capital Investments birgt per se hohe Chancen und Risiken.
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn in einem Portfolio mit 10 Investments
2 vollständig verloren gehen. Von den verbleibenden Investments entwickeln
sich oft nur 6-7 durchschnittlich. Die hohe Fondsrendite wird im Regelfall
nur von 1 oder 2 Unternehmen erwirtschaftet, die eine extrem hohe Rendite
(1000% und mehr) erzielen und die Ausfälle damit überkompensieren.
Im Gegensatz
zu herkömmlichen Investmentfonds wird eine größere Stückelung
der Anteile vorgenommen. Gewöhnlich können Fondsanteile ab DM
10.000,- aufwärts gezeichnet werden.
Für die
steuerliche Bewertung des Investments ist entscheidend, welche rechtliche
Position der Investor einnimmt. In der "gewerblichen Variante" wird der
Investor faktisch Mitunternehmer. Die Anfangsverluste können steuerlich
voll geltend gemacht werden. Gleichfalls sind Gewinne entsprechend zu versteuern.
Wird der Investor
nicht Mitunternehmer, d.h. lediglich Anteilseigner des Sondervermögens,
so werden die erzielten Erträge analog zu herkömmlichen Investmentfonds
besteuert. Nach der einjährigen Spekulationsfrist sind diese dann
steuerfrei gestellt.
Nutzen
für den Anleger:
Nutzen für
den Anleger: Venture Capital-Fonds eignen
sich aufgrund ihrer Charakteristik nur für den engagierten, risikobewußten
und vor allem langfristig orientierten Anleger. Da einerseits aus risikopolitischen
Gründen VC-Anlagen eher zur Beimischung eines Portfolios in der Größenordnung
von 10-15% zu empfohlen werden können und andererseits VC-Anteile
kaum unter DM 10.000,- zu erwerben sind, werden vor allem vermögendere
Interessenten angesprochen.
Unter Berücksichtigung
der
oben genannten Rahmenbedingungen kann das Investment in einen Venture Capital-Fonds
höchst lukrativ sein. Untersuchungen ergaben bei amerikanischen VC-Fonds
in den Jahren 1977-1996 eine durchschnittliche Rendite von 21,4%.
Eine Liste
deutscher Venture Capital-Gesellschaften finden Sie hier.
VC-Fonds
im Internet:
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