06.10.2005
ACM: Kräftiger Inflationsschub in Indonesien - aber nur auf kurze Sicht
Köln, den 06.10.2005 (Investmentfonds.de) - Die indonesische Regierung hat zum
zweiten Mal in diesem Jahr die heimischen Benzinpreise angehoben. Die Maßnahme
werde auf kurze Sicht die Inflation nach oben treiben und zudem die Öffentlichkeit
verbittern, schreibt Anthony Chan, Asian Sovereign Strategist bei ACM. Dafür werde
die Regierung ihre Defizitziele von 1,0 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) in
diesem und 0,7 Prozent des BIP im kommenden Jahr einhalten können.
Vor dem Hintergrund steigender Ölpreise waren die staatlichen Subventionen für
den Kraftstoff stark stiegen. Mit dem jetzt erfolgten Abbau der Unterstützungen
kletterten die Energiepreise um 127 Prozent, weit mehr als der Markt mit 50 bis
70 Prozent erwartet hatte. Wegen der vernachlässigten Investitionen in die
Ölförderung ist das Land auch zunehmend von Ölimporten abhängig, womit die
Kapitalabflüsse zugenommen hätten.
ACM rechnet damit, dass die Inflationsrate von 9,1 Prozent im September auf
12 Prozent am Jahresende steigen werde. Mitte 2006 dürfte der Preisdruck wieder
deutlich nachlassen, wenn bis dahin die Konsum- und Investitionsnachfrage zurück
geht. Die Zentralbank werde sich nach Auffassung von ACM aber gezwungen sehen,
in diesem Jahr die Leitzinsen um 3 bis 3,5 Prozentpunkte auf dann 13,0 bis 13,5
Prozent anzuheben. Das sollte helfen, die Währung zu stabilisieren.
Quelle: Investmentfonds.de