12.12.2005
ACM: EZB-Zinserhöhungen wirken erst nach 2006 auf das Wachstum
Köln, den 12.12.2005 (Investmentfonds.de) - Wenn, wie von uns erwartet, die
Europäische Zentralbank im kommenden Jahr schrittweise die Zinsen erhöht, werde
das einen bescheidenen Einfluss auf das Wachstum haben, schreibt Darren Williams,
Senior European Economist bei ACM. Größtenteils fielen die negativen Wirkungen
später als 2006 an.
Ein deutliches Absinken des Wachstums in der gesamten Euro-Zone, ähnlich wie im
Vereinigten Königreich, sei dadurch aber nicht abzusehen. In Spanien, wo die
Haushaltsverschuldung innerhalb weniger Jahr sehr scharf anstieg und wo der
größte Teil der Schulden an kurzfristigen Zinsen gebunden ist, sei ein verlang-
samtes Wachstum eher wahrscheinlich.
Explizite Inflationsziele der Zentralbanken führten nicht unbedingt zu einer
erfolgreicheren Geldpolitik, schreibt Joseph G. Carson, US-Ökonom und Direktor
des Global Economic Research bei ACM. Es gebe keine Erkenntnisse, dass solche
Inflationsziele einen Einfluss sowohl auf die Teuerung als auch das Wachstum
gehabt hätten.
Die US-Notenbank Fed sehe sich zwar dem Ziel einer niedrigen und stabilen Inflation
verpflichtet. Der Ansatz von Alan Greenspan, flexibel auf rasante wirtschaftliche
Änderungen zu reagieren, dürfte mit seinem Nachfolger Ben Bernanke, vor einem
Wechsel stehen. Sowohl die Konsumgüter- als auch die Investitionsgüterbranchen
sollten davon stark betroffen sein.
Quelle: Investmentfonds.de