28.09.2007
Deka Rohöl: Endlich wieder eine positive Überraschung, endlich
Köln, den 28.09.2007 (Investmentfonds.de) - • Diesmal konnten die Lagerdaten aus den USA
die Märkte positiv überraschen. Die Rohöllagerbestände wurden in der vergangenen Woche
um 1,8 Mio. Barrels, die Benzinvorräte um 0,5 Mio. Barrels aufgestockt. Hierzu hat
beigetragen, dass die Öl- und die Benzinnachfrage zurück gingen und gleichzeitig die
Importe anzogen. Behindert durch Wirbelstürme sank aber die Kapazitätsauslastung der
Ölraffinieren um 2,6 Prozentpunkte.
• Es gibt zwar noch kaum Anzeichen für die von uns erwartete Abwärtskorrektur des
Ölpreises, doch der starke Aufwärtstrend scheint zumindest erst einmal gestoppt. Gestern
schloss die Notierung für WTI zum ersten Mal seit dem 14. September wieder unter der 80
US-Dollar-Marke. Unverändert ist der Einfluss von Spekulation auf den Rohölpreis als
mäßig anzusehen. Zugleich können die fundamentalen Daten Ölpreisniveaus von 80 US-Dollar
pro Barrel nicht rechtfertigen. Daher erscheint eine Abwärtskorrektur des Rohölpreises
in den nächsten Wochen als wahrscheinlich.
1. Endlich eine positive Überraschung bei den Lagerdaten: Die US-Rohöllagerbestände sind
in der vergangenen Woche um 1,8 Mio. Barrels aufgestockt worden, wobei die Mehrzahl der
Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatte (Bloomberg-Median: -2,1 Mio. Barrels). Hierzu
hat beigetragen, dass die USÖlnachfrage um 1,8 % zurückging, zugleich wurde 6 % mehr Rohöl
importiert als noch die Woche zuvor. Auch die Benzinvorräte verzeichneten ein Plus von 0,5
Mio. Barrels und fielen somit besser aus als erwartet (Bloomberg-Median: -0,3 Mio. Barrels).
Die Wirbelstürme im Golf von Mexiko sorgten aber erneut für ein Sinken der Kapazi-
tätsauslastung der Ölraffinerien um 2,6 Prozentpunkte auf 86,9 %. Die Heizöl- und
Diesellagerbestände konnten dennoch um 1,5 Mio. Barrels aufgestockt werden (Bloomberg-
Median: 1,0 Mio. Barrels).
2. Es gibt zwar noch kaum Anzeichen für die von uns erwartete Abwärtskorrektur des Öl-
preises, doch der starke Aufwärtstrend scheint zumindest erst einmal gestoppt. Gestern
schloss die Notierung für WTI zum ersten Mal seit dem 14. September wieder unter der 80
US-Dollar-Marke. Die Erwartung fallender Lagerbestände brachte im heutigen Tagesverlauf
den Ölpreis zunächst erneut über 80 US-Dollar, doch die positive Überraschung bei den
Lagerdaten drückte dann die Notierungen nach unten. Der Ton bei der Debatte um den
Atomkonflikt mit dem Iran bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York
hat sich wieder einmal verschärft und deutet auf eine Zuspitzung des Konflikts hin. Doch
eine Reaktion des Ölpreises, also eine weitere Risikoeinpreisung, ist ohne militärische
Handlungen zunächst nicht zu erwarten, da der Konflikt die Märkte bereits seit einiger
Zeit begleitet und entsprechende Risikoprämien im derzeitigen Ölpreis schon enthalten sind.
3. Wie aufgrund der Rohölpreisentwicklung in der Woche bis einschließlich 18. September
zu erwarten war, weiteten die Ölspekulanten an der NYMEX ihre Netto-Long-Positionen aus.
Allerdings ist der Aufbau der Netto-Long-Positionierung um knapp 10 Tausend Kontakte auf
gut 54 Tausend im Vergleich zum starken Ölpreisanstieg im selben Zeitraum überraschend
moderat ausgefallen. Unverändert ist der Einfluss von Spekulation auf den Rohölpreis als
mäßig anzusehen. Zugleich können die fundamentalen Daten, also das Verhältnis vom welt-
weiten Angebot zur Nachfrage, Niveaus von 80 US-Dollar pro Barrel nicht rechtfertigen.
Daher erscheint eine Abwärtskorrektur des Rohölpreises in den nächsten Wochen als
wahrscheinlich.
Quelle: Investmentfonds.de