Markteinschätzung Ethna Capital Partners
Das eher mit dem derzeitigen Modewort anämische Wachstum in anderen Euroländern wie Frankreich und Spanien, lässt die EZB auf den historisch niedrigem Zinsniveau verharren – bis weit nach 2011 hinein, wie jüngst Jean-Claude Trichet auf der Pressekonferenz im September 2010 quasi bestätigte. Das Spanien mit einer Arbeitslosenrate von 20% aufwartet, macht die Situation nicht leichter. Zur Erinnerung, Spanien ist als Mitglied der „G7“ kein wirtschaftliches Leichtgewicht wie z.B. Griechenland. Probleme im Ursprungsland der meisten Lateinamerikaner gehen nicht völlig unbemerkt vorüber: wieder ein Bröckchen Kryptonit. In der Eurozone (als Gesamtheit betrachtet) sieht die Situation relativ stabil aus, aber mit Blick auf die USA verheißt die Zukunft sicherlich keine Überhitzung der Wirtschaft. Inflation scheint entgegen der landläufigen Meinung in einigen Boulevard- zeitungen auch kein Problem der Stunde zu sein. Eher im Gegenteil ist die Entwicklung speziell der Kerninflation in der Eurozone und in den USA eher besorgniserregend. Das Schreckgespenst „Deflation“ treibt sich um die Häuser: Japan als mögliches Rollenmodell für den Rest der sogenannten entwickelten Welt wird immer öfter bemüht und auch wenn der Autor sich bemüht Alternativen zu finden, deuten viele Dinge darauf hin. Die Abwesenheit von akutem Preisdruck wird die EZB und auch die US Fed davon abhalten, in absehbarer Zeit die Zinsschraube fester zu ziehen. Im Gegenteil wird Ben Bernanke, wie bereits in seiner Rede in Jackson Hole angekündigt, wieder als „Helicopter-Ben“ durch das Land ziehen und Geld in Form von weiteren sogenannten „quantitative easing measures“ regnen lassen, die darauf abzielen, dass auch die langfristigen Zinsen runterkommen und bleiben. Denn obwohl die kurzfristigen direkt durch die Notenbanken beeinflussbaren Zinsen quasi bei Null stehen, sind die Zinskurven in den USA und der Eurozone immer noch relativ steil. Die jeweiligen Zinsen für langfristige Schuldverschreibungen lassen sich nur mittelbar beeinflussen, eben durch die „unkonventionellen Maßnahmen“. Im Hinblick auf das deutsche „Superwachstum“ im Rahmen des „Wirtschaftswunders 2.0“, über das wir bereits in einem vorangegangenen Monatsbericht ausführlich geschrieben haben, lässt sich nun folgende Behauptung aufstellen: Deutschland wird nicht mehr so bald die „rote Laterne“ in Europa tragen, sondern eher den „Xenon Scheinwerfer“ vorne am Zug. Speziell der schwache Euro, handelsgewichtet und auch konkret gegenüber dem JPY und dem CHF wird weiterhin für Auslandsnachfrage sorgen. Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass wir uns weiterhin in einem freundlichen Marktumfeld für Bonds im Allgemeinen und für Kreditprodukte wie Unternehmensanleihen im Speziellen bewegen. Unserer Meinung nach, werden die langfristigen Zinsen weiterhin niedrig bleiben und sogar noch niedriger gehen. Durch die enorme Nachfrage nach Zinsprodukten werden sich auch die Aufschläge der Kreditprodukte weiter einengen. Da wir nicht nur Potential bei den Anleihekursen sehen, sondern speziell die kerneuropäische Wirtschaft als nicht unmittelbar rezessionsgefährdet ansehen, sind wir auch positiver vereinzelten Aktien gegenüber eingestellt. Insofern haben wir die Aktienquoten beim Ethna-AKTIV E auf 11% und im Ethna-GLOBAL Defensiv auf 3.2% erhöht. Die Duration der Bondportfolien ist quasi unverändert bei 4.69 (AKTIV) bzw. 4.60 (Defensiv). Die gewichteten Ratings blieben bisher auch unverändert hoch bei ca. A (AKTIV) bzw. A+ (Defensiv). Lediglich die durchschnittliche Rendite ist konsequenterweise leicht rückläufig mit 5.48 (AKTIV) bzw. 4.90 (Defensiv).
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