Fidelity: Afrika – das neue Asien
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Seit ich in der Investmentbranche tätig bin, haben die 53 afrikanischen Staaten einen langen Weg zurückgelegt. Ihr Bruttoinlandsprodukt beträgt heute insgesamt rund 1,6 Billionen USD, nachdem es in den vergangenen zehn Jahren jährlich um rund 5 % gewachsen ist. Die erwerbstätige Bevölkerung des Kontinents umfasst gegenwärtig rund 500 Millionen Menschen – eine unglaublich große Zahl. Im Jahr 2040 dürften es an die 1,1 Milliarden sein, das wäre mehr als in Indien oder China. Schon diese wenigen Zahlen offenbaren die gewaltigen Wachstumschancen und Möglichkeiten für Anleger, die sich in Afrika eröffnen. Das Gros der Investoren meidet den Kontinent jedoch seit langem und lässt sein Potenzial ungenutzt. Die neue Wachstumsstory Seit kurzem beobachten wir, dass sich die Einstellung zu Afrika wandelt. Zudem entwickelt sich der Kontinent mit großen Schritten zum nächsten Einkaufsziel für renommierte internationale Konzerne. So versuchen gerade einige der führenden Banken der Welt, sich durch Fusionen und Übernahmen in Afrika zu etablieren. Die chinesische Bank ICBC stieg bei der südafrikanischen Standard Bank ein, und erst kürzlich schloss Bank of China ein Partnerschaftsabkommen mit Ecobank, einem Kreditinstitut mit Niederlassungen in 29 afrikanischen Staaten. Barclays aus Großbritannien übernahm eine der größten Banken Afrikas, ABSA mit Sitz in Südafrika. Mehrere brasilianische und russische Geldinstitute sind ebenfalls dabei, Anteile an afrikanischen Banken zu erwerben. Noch handelt es sich bei vielen der bisher übernommenen Banken um südafrikanische Institute. Ich bin jedoch der Ansicht, dass die Fusions- und Übernahmewelle schon bald den gesamten afrikanischen Kontinent erfassen wird. Nigerianische Banken könnten durchaus unter den nächsten Übernahmezielen sein. Das Interesse dürfte in naher Zukunft sogar noch wachsen, da die neue nigerianische Bankenaufsicht anscheinend verbesserte Regelungen einführen will, um ein ordentliches Funktionieren des lokalen Bankensystems zu gewährleisten. Global Player investieren in Afrika Nicht nur im Bankensektor, auch in anderen Branchen herrscht eine rege Übernahme- aktivität: So gab etwa der US-amerikanische Einzelhandelsriese WalMart ein Kaufangebot für den südafrikanischen Einzelhändler Massmart in Höhe von 5 Mrd. USD ab, um sich eine Präsenz auf dem Kontinent zu verschaffen. Der japanische Telekommunikationskonzern NTT zahlte kürzlich 3,5 Mrd. USD für Dimension Data, einem IT-Dienstleister mit Kunden in den USA, Europa und Asien. Abgesehen von Fusionen und Übernahmen verstärken viele führende multinationale Unternehmen auch ihre sonstigen Investitionen in der Region. Das sagt viel aus, wenn man bedenkt, dass solche internationalen Konzerne in der Regel eher vorsichtig sind, wenn es um Investitionen geht, die sich erst in der Zukunft auszahlen. Meiner Ansicht nach zeigen diese Unternehmen mit ihrem Engagement eindeutig, dass sie Afrika als Wachstumslokomotive für die kommenden Jahre ansehen. Eine weltbekannte Marke, Coca-Cola, hat kürzlich mitgeteilt, die jährlichen Investitionen in Afrika sollten verdoppelt werden – von 500 Mio. USD auf rund 1 Mrd. USD. Ähnlich bestätigte Nestlé Berichte, wonach das Unternehmen künftig in Afrika mehr investieren will als in allen anderen wichtigen Regionen. Zur Begründung wurde das bedeutende Wachstumspotenzial des Kontinents hervorgehoben. FAZIT Bis vor kurzem wurde die afrikanische Wachstumsstory von Unternehmen und Anlegern weitgehend ignoriert. Das beginnt sich aber zu ändern. Dass multinationale Unternehmen lieber heute als morgen auf dem afrikanischen Kontinent Fuß fassen wollen, zeigt, dass sie Afrika als Wachstumsmotor für die kommenden Jahre sehen. Sicher ist es nur eine Frage der Zeit, dass auch andere, insbesondere die Privatanleger, das afrikanische Wachstumspotenzial erkennen und versuchen werden, davon zu profitieren.
Die Chancen sind also mit Sicherheit riesig. Aber die schiere Größe und Vielfalt des Kontinents sowie die immer noch bestehenden Risiken dieser Schwellenmärkte machen es unabdingbar, jeden einzelnen Titel mit allergrößter Sorgfalt auszuwählen. Gerade auf diesem Kontinent ist meiner Meinung nach lokale Kompetenz ein ent- scheidender Faktor erfolgreich in Afrika zu investieren.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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