GfK-Konsumklimastudie: Deutsche erwarten Konjunkturhoch
Der fünfte Anstieg der Konjunkturerwartung in Folge belegt eindrucksvoll, dass die Verbraucher weiterhin an einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung in den nächsten Monaten glauben. Davon können die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung aktuell jedoch nicht profitieren und verzeichnen Rückgänge. Dennoch bleibt das Niveau des Gesamtindikators sehr erfreulich. In Verbindung mit einer deutlichen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt wird die gute Stimmungslage der Verbraucher für eine weitere Stabilisierung der Binnen- nachfrage sorgen. Konjunkturerwartung: erneut leichter Anstieg Bereits zum fünften Mal in Folge legt der Indikator Konjunkturerwartung zu. Im Oktober 2010 beträgt das Plus 2,5 Punkte. Er weist nun aktuell 56 Zähler aus. Die Verbraucher gehen nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihre Erholung fortsetzen wird. Aus ihrer Sicht spricht dafür in erster Linie die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. So soll bereits im Oktober die Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen die Drei-Millionen-Marke unterschreiten. Auch die Kurzarbeit hat in den letzten Monaten drastisch abgenommen. Die wirtschaftliche Lage wird von den Unternehmen ebenfalls positiver eingeschätzt, wie der erneute Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober belegt. Einkommenserwartung: mit Verlusten Von der positiven Konjunkturstimmung kann die Einkommenserwartung im Oktober nicht profitieren. Der Indikator verliert mit einem Minus von 9,2 Punkten exakt die Zuwächse aus dem Vormonat. Somit weist er aktuell, wie schon im August, 36 Punkte auf. Möglicherweise ist dieser Rückgang darauf zurückzuführen, dass gerade in den letzten Wochen Meldungen aufkamen, wonach sich der Strompreis künftig deutlich erhöhen dürfte. Experten erwarten, dass die Öko-Abgabe zur Subventionierung der Solarstromgewinnung, die auf den Strompreis aufgeschlagen wird, stark steigen wird. Zudem haben die Kommunen aufgrund ihrer klammen Haushaltslage angekündigt, Gebühren und Abgaben zum Teil deutlich zu erhöhen. Insgesamt bleiben die Verbraucher aber nach wie vor zuversichtlich, was ihre künftige finanzielle Lage betrifft. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht wieder mehr Spielraum für Tariferhöhungen. Zudem sorgt die moderate Inflation von derzeit gut 1 Prozent dafür, dass auch die Kaufkraft der Einkommen erhalten bleibt. Anschaffungsneigung: gutes Niveau trotz Einbußen Nach dem Zuwachs im Vormonat verzeichnet die Anschaffungsneigung im Oktober einen Rückgang. Der Indikator weist nun 22,5 Zähler auf. Das sind 8,2 Punkte weniger als im Vormonat. Damit bleibt die Konsumneigung jedoch deutlich über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Vor allem die gemäßigteren Einkommensaussichten dürften dafür verantwortlich sein, dass die Anschaffungsneigung etwas von ihrem überaus guten Niveau eingebüßt hat. Trotz dieses Dämpfers im Oktober bleiben insgesamt gesehen die Aussichten für eine weiterhin ungetrübte Konsumlaune gut. Konsumklima: stabile Entwicklung Der Gesamtindikator prognostiziert für November 2010 einen Wert von 4,9 Punkten nach ebenfalls 4,9 Zählern im Oktober. Damit legt das Konsumklima im Herbst 2010 eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem der Indikator zuvor viermal in Folge gestiegen war. Vor dem Hintergrund des aus Verbrauchersicht überaus günstigen Umfelds stehen die Aussichten für eine weitere Erholung des Konsumklimas gut. Folglich bestätigt die GfK ihre Konsumprognose für 2010, die ein Plus von bis zu 0,5 Prozent für den privaten Verbrauch vorhersagt.
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