DekaBank Konjunktur- und Kapitalmarktausblick 2011/2012
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Deutschland: für Steuersenkungen ist kein Platz In Deutschland zieht nach der Exporttätigkeit nun auch die Binnennachfrage an. Gründe sind die höheren Tariflohnabschlüsse und niedrige Realzinsen. Zudem greifen die Arbeitsmarktreformen. 2011 sollte die Arbeitslosigkeit auf weniger als drei Millionen Personen fallen. „Die daraus resultierende Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent wäre die bislang niedrigste seit der Wiedervereinigung“, so Kater. Mitten in der größten Finanzkrise der vergangenen Jahrzehnte verliert die Massenarbeitslosigkeit somit ihren Schrecken. Der anhaltende Aufschwung kommt auch dem Staatshaushalt zu Gute. Mit prognostizierten Steuermehreinnahmen von gut 61 Milliarden Euro wäre das Vorkrisenniveau des Jahres 2008 wieder erreicht. Das Defizit im Staatshaushalt sollte 2011 auf 2,9 und 2012 auf 1,5 Prozent sinken. „Deutschland sollte seine Konjunkturdividende nutzen, um Schulden zu reduzieren. Für Steuersenkungen ist erst einmal kein Platz“, so der Chefvolkswirt. Risiken für die Erholung der Konjunktur könnten steigende Rohstoffpreise und anhaltende Turbulenzen in der Europäischen Währungsunion sein. Insgesamt wird Deutschland 2011 und 2012 aber weiter um 2,1 beziehungsweise 1,8 Prozent wachsen.
Euroland: Balance zwischen Eigenverantwortung und Solidarität Nach Griechenland und den aktuellen Probleme Irlands besteht die größte Heraus- forderung der Währungsunion darin, einen dauerhaften Kreditmechanismus zu etablieren. „Ich zweifle daran, dass mit den geplanten Maßnahmen des Stabilitäts- paktes Fehlentwicklungen in den öffentlichen Finanzen der Mitgliedsländer vermieden werden können“, so Kater. Die von der Bundesregierung angeregte Beteiligung von Anleihegläubigern würde eher zur Stärkung des Prinzips der Eigenverantwortung beitragen und damit eine wirksame Disziplinierung der Finanzpolitik darstellen. Sie beträfe allerdings neu emittierte Anleihen und würde daher erst allmählich über die kommenden Jahre hinweg eingeführt werden. Somit könnten auch jetzige Probleme von Ländern wie Griechenland oder Irland nur mit dauerhaften Kredit- fazilitäten seitens der übrigen Euroländer gelöst werden. Für Euroland erwartet Kater ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,3 Prozent im kommenden Jahr und von 1,6 Prozent 2012. USA: Erholung am Arbeitsmarkt läuft schleppend Mit Beginn des konjunkturellen Aufschwungs hat in den USA eine kräftige Investitionsdynamik der Unternehmen eingesetzt. Auch die Verschuldungssituation der privaten Haushalte hat sich entspannt. „Die Zukunft und die Intensität der wirtschaftlichen Erholung entscheiden sich aber am Arbeitsmarkt und der läuft nur schleppend“, bremst der DekaBank-Chefvolkswirt die Erwartungen. Der Aufschwung finde bislang in den großen US-Unternehmen statt, die vom Wachstum der Weltwirt- schaft profitieren. Jobs würden hingegen vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen geschaffen. Die Volkswirte prognostizieren daher für die US-Wirtschaft nur einen moderaten Konjunkturaufschwung mit anhaltend hoher Arbeitslosigkeit und rechnen 2011 mit einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,7 Prozent und 2012 von 3,2 Prozent. Währungen: Egoismus kehrt zurück „Wir steuern auf keinen Währungskrieg zu“, betont Kater. „Dennoch kehrt der Egoismus zurück in die Währungspolitik.“ Denn die Volkswirtschaften entwickelten sich nach der Krise sehr unterschiedlich, wodurch ihre wirtschaftlichen Interessen wieder auseinander driften würden. Dennoch sehen die DekaBank-Volkswirte derzeit keine gravierenden Fehlbewertungen bei einzelnen Währungen. So sollte der US-Dollar in den kommenden Quartalen wieder leicht an Wert gewinnen und auf Sicht von zwölf Monaten bei 1,35 Euro liegen. Geldpolitik: Verzerrungen vorprogrammiert Die Notenbanken werden nach Einschätzung Katers die Zinsen auch im kommenden Jahr nicht erhöhen. Die Kapazitäten in Euroland und den USA seien noch nicht wieder voll ausgenutzt und Inflationsgefahren nicht erkennbar. Für 2011/2012 sei mit einer Inflation von 1,8 beziehungsweise 2,0 Prozent in den Vereinigten Staaten und von 1,6 für beide Jahre in Euroland zu rechnen. „Problematisch sind die Verzerrungen, die eine solche Zinspolitik auf Dauer im Finanzsektor selbst auslöst“, beschreibt Kater die Folgen. Einzelne Banken könnten zu starke Fristentransformation betreiben. Zudem würden sich die Zentralbanken in Abhängigkeiten begeben: Je mehr Bestände an Wertpapieren sie selbst ankaufen, desto stärker wirken sich die Zinsentwicklungen in den eigenen Bilanzen aus. Nicht zuletzt könnten Vermögenspreise zu stark steigen, was spekulative Übertreibungen begünstigt. Kater: „Die Kapitalmärkte werden auch weiterhin sehr volatil bleiben.“
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