HSBC: Gute Aussichten für die Konjunktur und den Aktienmarkt in Deutschland
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Stefan Schilbe, Chefvolkswirt und Leiter Treasury Research bei HSBC Trinkaus, erwartet für das kommende Jahr zwar nur ein Wachstum von gut zwei Prozent nach 3,5 Prozent im Jahr 2010. „Der Aufschwung findet aber auf einer zunehmend breiteren Basis statt“, betont er. Die Exportdynamik dürfte nachlassen, stattdessen werde die Binnenwirtschaft zum Zugpferd. Der Chefvolkswirt rechnet mit weiter anziehenden Investitionen. Die Belebung am Arbeitsmarkt wird sich seiner Einschätzung nach fortsetzen, so dass die Zahl der Arbeitslosen 2011 im Jahresdurchschnitt unter die Grenze von drei Millionen sinken dürfte. „Als Folge steigt die Lohnsumme, und die Finanzierungsbedingungen sind günstig – das sind beste Voraussetzungen für den privaten Konsum“, sagt Schilbe. Mit Blick auf die Eurozone spricht der Chefvolkswirt von „heterogenen Entwicklungen“, wobei er auf große Probleme in der Peripherie verweist: „Frühere Boomregionen wie Irland und Spanien kämpfen mit den Auswirkungen der geplatzten Immobilienblasen.“ Verstärkte Sparanstrengungen dämpften Wachstum und Beschäftigung. Immerhin ist laut Schilbe im nächsten Jahr aber noch ein Wachstum von 1,3 Prozent nach 1,6 Prozent in diesem zu erwarten. Die Inflation wird seiner Einschätzung nach 2011 deutlich hinter dem EZB-Ziel von „unter, aber nahe zwei Prozent“ zurückbleiben. Schilbe zufolge dürfte die EZB, die sich am Durchschnitt der Mitgliedsländer orientiert, die Leitzinsen im kommenden Jahr unverändert belassen. Schilbe: „Die Geldpolitik dürfte damit für Deutschland zu expansiv sein.“ In der Pattsituation zwischen der Schuldenkrise der Euro-Mitgliedsländer und der zweiten quantitativen Lockerung der US-Notenbank schätzt der Leiter Treasury Research den Euro-Dollar-Wechselkurs zum Jahresende 2011 auf 1,35 EUR/USD.
In den USA ist Schilbes Ansicht nach 2011 nicht mit einem „double dip“ zu rechnen, die Wirtschaft sollte um 2,8 Prozent wachsen. Am Arbeitsmarkt dürfte es allerdings lediglich zu einer graduellen Besserung kommen. „Aufgrund des disinflationären Trends wird die FED ihr ’quantitative easing’ fortführen“, so Schilbe.
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Seiner Einschätzung nach sorgen stabile Gewinne und der monetäre Rückenwind aus den USA bei den aktuell günstigen Bewertungsrelationen für einen Kursspielraum von mindestens zehn bis 15 Prozent. Heger zufolge kann der DAX nächstes Jahr ein Kursziel von 7500 Punkten erreichen. Das Potenzial für den DJ Euro Stoxx 50 sieht er bei 3200 Stellen. „Anleger sollten jedoch nicht vergessen, dass die günstige Bewertung nur bei anhaltender Liquiditätsunterstützung durch die großen Notenbanken zum Tragen kommt“, warnt er. Im Jahresverlauf 2011 werde daher noch genauer als bisher zu beobachten sein, wann eine restriktivere Gangart eingeschlagen wird; dazu zähle bereits eine Aufgabe der quantitativen Geldpolitik. „Bis dahin sollten Anleger die alte Börsenweisheit ‚Don’t fight the FED’ beherzigen und in risiko- tragenden Assets weiter engagiert bleiben, vor allem aber in den unterbewerteten europäischen Aktien“, rät Heger.
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