Geschäftsklima im Mittelstand: Allzeithoch zum Jahresausklang
Wie schon im Oktober und November tragen bei den Mittelständlern auch im Dezember sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen zu dem Anstieg bei. So verbessern sich die Urteile zur aktuellen Geschäftslage um 0,9 Zähler auf 32,3 Saldenpunkte, während die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sogar noch etwas stärker, nämlich um 2,2 Zähler auf 22,8 Saldenpunkte, steigen. Dieses unterstreicht eindrucksvoll, dass die Mittelständler fest mit einer kräftigeren Binnennachfrage rechnen. Demgegenüber stellt sich die Entwicklung bei den Großunternehmen nicht ganz so makellos dar. Deren Klimaanstieg ist nämlich ausschließlich auf eine nochmals positivere Lageeinschätzung (+3,6 Zähler auf 40,0 Saldenpunkte) zurückzuführen, wohingegen die Erwartungen um 1,9 Zähler nachgeben und mit einem Saldenstand von 22,3 Punkten geringfügig unter das Vergleichsniveau im Mittelstand fallen. Angesichts der starken Exportorientierung der großen Firmen und der absehbar weniger dynamischen Weltkonjunktur ist diese Entwicklung nachvollziehbar. Hochstimmung herrscht vor allem im Handel. Sowohl die Einzelhändler (Mittelstand: +2,6 Zähler auf 36,8 Saldenpunkte; Großunternehmen: +11,4 Zähler auf 44,4 Saldenpunkte) als auch die Großhändler (Mittel¬stand: +3,6 Zähler auf 40,1 Saldenpunkte; Großunternehmen: +7,4 Zähler auf 42,5 Saldenpunkte) bauen ihren Vorsprung vor den anderen Branchen im Dezember weiter aus, was ein klares Signal für eine lebhaftere Binnenkonjunktur ist. Ein wesentlicher Treiber ist die sehr gute Arbeitsmarktentwicklung, in deren Folge der private Konsum erstmals seit 2006 wieder deutliche Anzeichen einer Belebung zeigt. Demgegenüber ist die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe gespalten: Hier steht einem neuerlichen Klimaanstieg in der mittelständischen Industrie (+2,2 Zähler auf 29,0 Saldenpunkte) ein Rückgang bei der besonders exportaktiven Großindustrie (-3,6 Zähler auf 27,2 Saldenpunkte) - der erste seit neunzehn Monaten - gegenüber. Die Beschäftigungspläne der Firmen beider Unternehmensgrößenklassen gingen im Dezember weiter nach oben und beschlossen das Jahr ebenfalls auf einem neuen Allzeithoch. Der Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen und der Binnenkonjunktur zusätzliche Impulse geben. Wie angesichts der guten Konjunkturperspektiven zu erwarten, legen überdies die Absatzpreiserwartungen weiter zu; von alten Spitzenniveaus sind diese aber noch weit entfernt. Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Das Jahr 2010, das bei der Wirtschaftsleistung mit einem gesamtdeutschen Rekordwachstum von kalenderbereinigt 3,6 % aufwarten dürfte, findet mit dem Allzeithoch beim Geschäftsklima einen würdigen Abschluss. Noch vor Jahresfrist hätte kaum jemand geglaubt, dass sich Deutschland derart rasch von der Großen Rezession erholen kann. Die Hochstimmung der Unternehmen ist angesichts der weiter schwelenden Eurokrise umso beeindruckender und belegt, wie sehr sie auf eine Belebung der Inlandskonjunktur setzen. Mit der nach Jahren der Flaute wieder erstarken Binnennachfrage - gepaart mit der gewohnt guten Exportperformance - dürfte Deutschland auch 2011 der konjunkturelle Motor der Eurozone sein. Wir rechnen mit einem Realwachstum von 2,6 %. Über vermehrte deutsche Importe profitieren davon auch diejenigen Länder, die über einschneidende Strukturreformen ihre Haushalte sanieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen müssen, um sich aus der Krise herauszuarbeiten."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie "Research" abrufbar. Originaltext: KfW Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2 Pressekontakt: KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM) Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266, E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.