25.01.2011
Sarasin: China ist „Top-Pick“ für 2011 – Gute Kaufgelegenheit nach dem chinesischen Neujahr
Köln, den 25.01.2011 (Investmentfonds.de) -
Das starke Wachstum in China führt zu Rekordgewinnen. Der chinesische Aktienmarkt
ist günstig bewertet und dürfte am stärksten von Geldflüssen in die Schwellenländer
profitieren.
Trotz der vielen positiven Nachrichten über die Wachstumsdynamik in den
Schwellenländern war das Jahr 2010 auch für Anleger in Schwellenländern nicht
besonders erfreulich. Einzig das dritte Quartal überzeugte mit guter Performance.
Dies zeigt einmal mehr, dass eine gute Story nicht mit einer überdurchschnitt-
lichen Rendite gleichzusetzen ist. Das Wachstum in den Schwellenländern wird auch
2011 stark bleiben, doch wird sich dies in einer guten Performance niederschlagen?
Das starke chinesische Wachstum von über zehn Prozent hat zwar im vergangenen Jahr
nicht zu einer starken Aktien-Performance, aber zu einer äußerst positiven Gewinn-
entwicklung geführt. So sind die Unternehmensgewinne in China im zweiten Halbjahr
2010 auf ein Rekordniveau gestiegen. Da sich der Aktienmarkt bei steigenden Gewinnen
im letzten Jahr nur seitwärts bewegte, ist die Bewertung wesentlich günstiger
geworden. Obwohl der chinesische Aktienmarkt eine starke Gewichtung in Finanztiteln
hat, ist dies nicht als großes Problem anzusehen. Die Verschuldung ist in China
insgesamt niedrig und die Regierung kontrolliert die Banken sehr direkt. Die
chinesische Regierung wird weiter versuchen, mit spezifischen Maßnahmen Exzesse
im Immobilienmarkt zu vermeiden, gleichzeitig aber die hohe Liquidität beibehalten.
Das Wachstum der Geldmenge dürfte sich auf einem hohen Niveau stabilisieren. Das
deutet auf eine mögliche Höherbewertung des Aktienmarktes im Jahr 2011 hin.
Die Gewichtung der Schwellenländermärkte am Weltaktienmarkt hat sich in den letzten
fünf Jahren mehr als verdoppelt und beträgt nun knapp 15 Prozent. Diese Quote dürfte
in den nächsten Jahren weiter steigen. Viele Anleger halten aber höchstens zehn
Prozent ihrer Anlagen in Schwellenländern. Daraus ergibt sich ein deutlicher
Nachholbedarf, welcher insbesondere den chinesischen Aktienmarkt beflügeln sollte.
Der jüngste Wirtschaftsdatenkranz aus China hat die Anleger aber verunsichert. Das
Wachstum war im vierten Quartal 2010 mit 9,8 Prozent zwar stärker als erwartet, aber
auch die Inflation ist mit 4,6 Prozent höher als erwünscht. Die chinesische Regierung
dürfte versuchen, das Wachstum in den nächsten Monaten bremsen. Solche geld- und
fiskalpolitischen Maßnahmen könnten die Anleger kurzfristig negativ beeinflussen.
Die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr, welche nächste Woche beginnen, dürften
zudem nochmals zu Inflationsdruck bei Nahrungsmitteln führen und die Unsicherheit
betreffend der Makrodatenlage erhöhen. Sobald aber klar wird, dass sich das Wachstum
in der ersten Jahreshälfte 2011 etwas abschwächt und dass sich der Inflationsdruck
wieder legt, dürften chinesische Aktien stark zulegen. Die Bank Sarasin sieht nach
dem Neujahrsfest eine gute Einstiegsmöglichkeit für chinesische Aktien und rechnet
mit einem Anstieg des chinesischen Aktienmarkts von ungefähr 20 Prozent bis zum
Jahresende.
Quelle: Investmentfonds.de