J.P. Morgan Asset Management: Wird die Rally an den Schwellenländer-Börsen 2011 weiter anhalten?
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„Eine Blase gab es immer nur in Zeiten extrem ausgeweiteter Bewertungsniveaus. Diese sind aber derzeit weiterhin attraktiv und liegen im Rahmen ihrer langfristigen Durchschnittswerte“, betont Christian Preussner, Experte für Schwellenländer-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. So liegt das Preis-Buchwert-Verhältnis derzeit bei 2,1 – und damit genau auf dem langfristigen Durchschnitt. „Dies ist höher als die Werte, die während der Krise im Jahr 2008 erreicht wurden – aber der Wert ist noch sehr weit von einem Höchstniveau von drei und mehr entfernt, die eine Blase signalisieren. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Schwellenländer-Index befindet sich weiterhin auf einem attraktiven Level von 12,6 und liegt damit unter dem Durchschnittswert von 14,5“, unterstreicht Preussner. Liquidität = Inflation? Viele Anleger zeigen sich derzeit besorgt, dass eine steigende Inflation droht: Durch die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der US-Notenbank fließt weiterhin Liquidität auf die Märkte – und umso mehr in die Emerging Markets. Doch laut Preussner sei diese erhöhte Liquidität durchaus positiv zu beurteilen. Andererseits gelte es aber umso mehr für die Länder, die Inflation zu kontrollieren. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, wie dies möglich ist. „Indien konnte seine Inflationsrate aus dem zweistelligen Bereich auf aktuell 7,5 Prozent senken. Die Zentralbank arbeitet proaktiv daran, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. In China ist die Inflation in den letzten Monaten um gut zwei Prozentpunkte auf 4,6 Prozent gestiegen. Hier wird es die Herausforderung für die Zentralbank sein, Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung zu ergreifen, ohne das Wirtschaftswachstum zu stark zu drosseln“. Branchen, die sich im nächsten Jahr dennoch positiv entwickeln sollten, sind laut Preussner zyklische und nicht-zyklische Konsumwerte, Finanzen, Informationstechnologie und Telekommunikationsdienstleistungen. Es sei zu erwarten, dass die volkswirtschaft- liche Situation den Binnenkonsum in den Ländern weiterhin stützt, davon werden Branchen wie der Einzelhandel profitieren. Energietitel seien dagegen bereits sehr weit gelaufen und entsprechend weniger attraktiv. Besonders bemerkenswert ist für den Experten, dass die Profitabilität der Schwellenländer-Unternehmen bereits die von europäischen und US- Firmen übertreffe: „Der Produktivitätsausbau der Unternehmen ist bei gutem Bewertungsniveau enorm. In der Eigenkapitalrendite übertreffen sie sogar die Industrienationen, deren Niveau sich zwar als konstant erweist, aber weniger Dynamik zeigt“, so Preussner. Die Verbesserung der Schwellenländer sei vornehmlich auf strategischere Investitionen, beispielsweise in Infrastruktur, zurückzuführen. Außerdem haben die Unternehmen, ähnlich wie die Staaten, die Fremdfinanzierungsquote abgebaut. Wachstum der Anlageklasse schafft neue Möglichkeiten In den letzten Jahren ist die Anlageklasse der Schwellenländer-Aktien enorm expandiert: Ende 1995 gab es nur zwölf Unternehmen in den Emerging Markets, die ein tägliches durchschnittliches Handelsvolumen von mehr als zehn Millionen US- Dollar und nur 35 Unternehmen mit mehr als fünf Millionen US-Dollar aufwiesen. Seitdem haben sich die Handelsvolumina der aufstrebenden Länder deutlich gesteigert: Die Nachfrage erfolgt dabei nicht nur durch internationale institutionelle Anleger, sondern zunehmend durch lokale Pensionseinrichtungen in den Schwellenländern. Die jüngsten Daten weisen über 700 Unternehmen mit einem täglichen durchschnittlichen Handelsvolumen von mehr als zehn Millionen US-Dollar und rund 1.200 Unternehmen mit mehr als fünf Millionen US-Dollar aus. „Dank dieses enormen Wachstums und der damit verbundenen Liquidität ist heute ein viel größeres Anlagespektrum für Investoren verfügbar: Investments in Schwellenländer Small Caps oder Value-Stilfonds sind nun ebenso möglich wie Anlagen in einzelne Regionen oder Länder. Damit können Anleger noch stärker auf die Trends wie Binnenkonsum oder Infrastruktur setzen und in ‚echtes‘ Schwellenländer-Wachstum investieren“, betont Preussner.
Das Fazit des Experten: „Die Schwellenländer-Unternehmen bieten auch 2011 weiterhin eine überzeugende Mischung aus Wachstum und Dividenden und werden gleichzeitig immer ‚reifer‘. Die Bewertung sollte weiterhin attraktiv bleiben. Aber Schwellenländer- Investitionen sind nach wie vor mit einer höheren Volatilität und größerem Risiko behaftet als ‚traditionelle‘ Aktienanlagen. Regulierung und Corporate Governance sind in diesen Märkten noch nicht so ausgeprägt und selbstverständlich wie in den Industrienationen. Zudem ist 2011 mit einer erhöhten Inflation zu rechnen. Die derzeitige globale Erholung sollte verbunden mit den langfristigen Megatrends der Schwellenländer die Dynamik der Anlageklasse weiter vorantreiben. Dies bietet besonders für mittel- bis langfristig orientierte Anleger attraktive Chancen.“ Von langjähriger lokaler Erfahrung profitieren J.P. Morgan Asset Management investiert seit 1971 in Aktien aus den Schwellenländern – als der Begriff „Emerging Markets“ noch gar nicht bekannt war. Zum ersten Mal wurde dieser Ausdruck 1986 verwendet, als der erste Schwellenländer-Index aufgelegt wurde. Seit dieser Zeit hat sich die Anlageklasse stark verändert und vergrößert. Allerdings ist eine intensive Kenntnis der Marktgegebenheiten notwendig, um die Chancen der Unternehmen in den Schwellenländern nutzen zu können: Regulierung und Transparenz sind in den Schwellenländern noch immer nicht mit den entwickelten Märkten ver- gleichbar. Die lokale Präsenz ist für einen Asset Manager deshalb umso wichtiger. „Nur vor Ort können sie sich überzeugen, welche Werte tatsächlich attraktiv bewertet und dazu auch noch liquide genug für ein Fondsinvestment sind“, erläutert Preussner. Dem Fondsmanagement steht deshalb das global agierende Schwellenländer-Team von J.P. Morgan Asset Management zur Verfügung. Rund 50 Experten besuchen jährlich über 5.000 Unternehmen vor Ort.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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