16.02.2011
Solit Kapital: Überschuldung und Geldschwemme – Inflation als unvermeidliche Nebenwirkung
Köln, den 16.02.2011 (Investmentfonds.de) - „Im Vergleich zu 2008 zirkuliert
heute mehr als die doppelte Geldmenge im globalen Wirtschaftskreislauf“,
schreibt Hannes Zipfel, Edelmetallanalyst der Solit Kapital GmbH, in seinem
aktuellen Marktkommentar.
In Anbetracht der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung in einigen OECD-
Staaten (z.B. USA, Großbritannien, Italien, Spanien) trotz enormer geld- und
fiskalpolitischer Stimuli, sind den Geldpolitikern der Notenbanken die Hände
in Sachen Inflationsbekämpfung gebunden. In Großbritannien liegt die Inflation
bereits bei 3,7 Prozent p.a. und die Bank of England selbst erwartet einen
Anstieg auf über 5 Prozent noch im ersten Quartal. Dennoch traute sich die
Notenbank auch bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung nicht, den Leitzins in
Höhe von 0,5 Prozent auch nur leicht anzuheben.
Auch die Überschussliquidität wird von den Notenbanken – anders als versprochen –
nicht abgebaut, sondern weiter erhöht. Nach der Bekanntgabe der zuletzt erneut
enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen aus den USA für Januar äußerte das Mitglied
des Offenmarktausschusses der US Notenbank (Federal Open Market Committee),
Thomas Hoenig, dass sogar über eine Aufstockung des Wertpapieraufkaufprogramms
(QE2) nachgedacht wird. So soll dem Markt noch mehr Liquidität zur Verfügung
gestellt werden bis der Arbeitsmarkt irgendwann auf die Beine käme. Aktuell
befindet sich die Arbeitslosigkeit in den USA auch zwei Jahre nach Ausbruch der
Finanzkrise nahe dem historischen Höchststand.
Dies bedeutet für die Finanzmärkte, dass entweder die Konjunktur anspringt und
die Kurse getrieben von steigenden Unternehmensgewinnen haussieren oder schlechte
makroökonomische Daten zu einer verstärkten Zufuhr des ökonomischen Dopingmittels
Zentralbankliquidität führen.
Mit dem immer selben Resultat:
1. Vermögenspreisinflation (Aktien, Rohstoffe)
2. Güterpreisinflation
Quelle: Investmentfonds.de