FranklinTempleton Der Globale Aufschwung zieht an
Wie in Europa sollte die jüngste statistische Verbesserung dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA im 4. Quartal Auftrieb verleihen – vielleicht sogar auch in den ersten Monaten 2011. Das US-Wachstum sollte künftig nicht nur von besseren Wirtschaftsdaten profitieren, sondern auch von den neuen fiskal- und währungspolitischen Anreizen seit Anfang November. Dennoch äußerte sich die US-Notenbank Federal Reserve („die Fed“) bis vor Kurzem eher vorsichtig. Im Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) vom 14. Dezember wird das jüngste Anziehen der Erholung zwar begrüßt, doch gleichzeitig festgestellt, dass die Fed am geplanten Erwerb lang laufender US-Schatzanleihen für 600 Mrd. US-Dollar bis Ende Juni 2011 festhält, da Mitglieder des Gremiums „generell den Eindruck hatten, dass die veränderten Aussichten noch keine Anpassung der Programme zum Aufkauf von Vermögenswerten rechtfertigen“. Unseres Erachtens ist die Vorsicht der Fed nachvollziehbar. Das Wachstum in den USA mag kurzfristig angezogen haben, doch viele der 2010 drohenden Gefahren bestehen fort oder wurden durch andere verdrängt. Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember spürbar an – auf 9,4% gegenüber 9,8% vom November und 10,0% im Vorjahr. Dabei ist die Erwerbsquote im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Das bedeutet, dass mehr Menschen einfach keine Arbeit mehr suchen. Außerdem dümpelt der Häusermarkt weiter vor sich hin. In Ermangelung neuer Einnahmen dürfte das ohnehin große Defizit (8,9% des US-BIP im letzten Haushaltsjahr) durch das fiskalpolitische Paket verlängerter Steuervorteile, das durch die Unterschrift von Präsident Obama im Dezember Gesetz wurde, kaum schrumpfen. Im Finanzsektor haben die US-Banken bei der Befreiung von faulen Krediten offenbar große Fortschritte erzielt, doch die Lage mancher europäischer Banken ist lange nicht so klar. Selbst in den USA sind kleine und mittelgroße Banken bei gewerblichen und Wohnimmobilien weiterhin steigenden Ausfällen ausgesetzt. In Bezug auf die Staatsverschuldung hat sich die Lage in Griechenland und Irland allem Anschein nach vorerst stabilisiert. Es sind jedoch erste Zweifel an der Fähigkeit Spaniens und Portugals laut geworden, ihre Defizite ohne Hilfe zu finanzieren. Der Anstieg der Rohstoffpreise ist unseres Erachtens ebenso im Auge zu behalten wie die kräftigen Kapitalströme in die Schwellenländer. Letztere, die zum Teil durch Defizitfinanzierung im Westen ausgelöst wurden, machen Währungen und Währungspolitik auch weiterhin zum potenziellen Krisenherd. Dass die Zentralbanken in Asien und Lateinamerika mit der Straffung ihrer Währungspolitik den Entwicklungen vorgegriffen haben, sehen wir gern, doch Inflation und Spekulationsblasen stimmen uns weiter besorgt.
Insbesondere fürchten manche Beobachter wegen steigender Belastungen durch Pensionen und Krankenversicherung und sinkende Hilfen von der US-Regierung um den US-Markt für Kommunalobligationen. Kommunalregierungen in den USA wirken besonders anfällig, da die Regierungen von Bundesstaaten mit hohen Defiziten Transferleistungen gekürzt haben. Obwohl es seit den 1930er Jahren im Muni-Sektor kaum zu Ausfällen und Konkursen gekommen ist, sind die langfristigen Renditen auf Muni-Anleihen mit AAA-Rating in den letzten Monaten gestiegen. Für die Kommunen wird die Finanzierung ihrer Schulden daher teurer. Die Angst vor um sich greifenden Ausfällen ist unserer Ansicht nach aber wohl unbegründet – vor allem, da die Kommunalregierungen Ausgaben verringern und das Wirtschaftswachstum die Steuereinnahmen steigern sollte. Bei vielen kommunalen Emittenten geht der Schuldendienst den meisten sonstigen Verpflichtungen vor und Ausfälle in diesem Bereich sind im Vergleich zu ähnlich bewerteten Unternehmensanleihen nach wie vor extrem selten. Der Anstieg der Muni-Renditen stellt für Investoren möglicherweise eine Chance dar, wenn manche Titel aus diesem Sektor auch weiter sehr volatil reagieren könnten.
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