11.04.2011
Stabilatas: Gold erreicht neuen Höchstkurs
Köln, den 11.04.2011 (Investmentfonds.de) - Während sich der Goldpreis im März
seitwärts entwickelte und in einer Spanne zwischen 1.420 und 1.400 US-Dollar je
Unze bewegte, ist der Preis auf einen neuen historischen Höchstkurs von 1.470
US-Dollar je Unze gestiegen. „Gold hat seinen Aufwärtstrend nach einem etwas
schwächeren März wieder aufgenommen und bewegt sich Richtung 1.600 US-Dollar.
Die Zielmarke für Silber sehen wir vorläufig bei einem Preis von 45 US-Dollar“,
sagt Martin Siegel, Rohstoffexperte und Berater der Stabilitas-Fonds. Der Silber-
preis verzeichnete bereits im März einen konstanten Anstieg von 34 auf 37
US-Dollar je Unze.
Grund für den Trend zu neuen Höchstkursen bei Edelmetallen ist laut Siegel die
mit den jüngsten EZB-Hilfen für Portugal wieder aufflammende Schuldenkrise.
„Die Politik der Euro-Schwächung treibt das massive Interesse an Edelmetallen“,
sagt Siegel. Demgegenüber hätten die Entwicklungen in Japan keinen bedeutenden
Einfluss auf Gold und Silber. „Japan war noch nie ein Goldimporteur wie China
oder Indien. Deshalb rechnen wir auch in Zukunft nicht mit hohen Goldverkäufen
aus Japan, um den Wiederaufbau zu finanzieren“, so Siegel.
Als Reaktion auf die Japan-Krise waren Basismetallpreise im März tendenziell
rückläufig. Mit dem Produktionsstopp nach dem Tsunami in einigen wichtigen
Industrien sind die Preise für Kupfer, Zink, Nickel und Palladium leicht gefallen.
„Dieser kurzfristige Einfluss dürfte noch einige Zeit anhalten“, meint Siegel.
„Wie lange, hängt davon ab, ob ein schneller Technologietransfer gelingt, sodass
zum Beispiel die Chip-Produktion in andere Regionen verlagert oder umgestellt
werden kann.“ Mittel- bis langfristig würden die Wiederaufbaumaßnahmen in Japan
jedoch positiv auf Basismetalle wirken. Den wohl stärksten Einschnitt verzeichnete
der Uransektor. Infolge der Katastrophe im AKW Fukushima sank der Uranpreis
von 72 auf 60 US-Dollar je Pfund. Die Aktien der Uranproduzenten dagegen wurden
regelrecht abverkauft: Ihre Kurse haben sich im Durchschnitt halbiert. „Wir
gehen davon aus, dass sich der Uransektor kurzfristig seitwärts entwickelt.
Auch wenn der Uranbedarf über die nächsten 20 Jahre weltweit hoch bleiben wird,
rechnen wir in den kommenden Wochen noch nicht mit einer deutlichen Erholung“,
sagt Siegel. Gleichzeitig hat sich der Aufwärtstrend für Öl, Gas und Kohle noch
einmal beschleunigt. Aktien dieser Produzenten sind deshalb in der kurzen Frist
die bessere Wahl als Titel der Uranförderer. Zum einen steigt der Ölpreis aufgrund
der unklaren Situation bezüglich der Zukunft des siebtgrößten Energielieferanten
Libyen. Zum anderen gewinnen aufgrund des Atomunfalls im AKW Fukushima auch Gas
und Kohle als Alternative zu Uran stärker an Bedeutung.
Quelle: Investmentfonds.de