07.02.2012
Zitat der Woche von AXA Investment Managers
Köln, den 07.02.2012 (Investmentfonds.de) - Infolge der günstigeren
Konjunktureinschätzung im produzierenden Gewerbe in Deutschland und
Spanien haben sich eine Reihe zuverlässiger Konjunkturindikatoren in
der Europäischen Währungsunion (EZB) im Durchschnitt zwar verbessert.
Gleichwohl deuten verschiedene Faktoren langfristig auf eine stärker
deflationäre Entwicklung hin“, so Eric Chaney, Chefstratege bei AXA
Investment Managers. „So ging die Geldmenge M3 (3M SAAR) im Dezember
um 0,7 Prozent zurück und lag damit über zehn Prozent unter dem
Langfristtrend. Zudem ist die Kreditvergabe an Nichtfinanzunternehmen
buchstäblich eingebrochen. Es ist daher wieder einmal höchste Zeit,
dass die EZB Maßnahmen ergreift. Vor allem sind folgende Schritte geboten:
Die Senkung des Refinanzierungssatzes von 1,0 Prozent auf 0,75 Prozent
mit dem Vorbehalt weiterer Senkungen; der Hinweis, dass der Rat sich die
Option, weitere langfristige Refinanzierungsgeschäfte (LTRO) aufzulegen,
vorbehält, solange das Bankensystem unter Druck steh als auch der Hinweis
darauf, dass das Deflationsrisiko den Rat beunruhigt und er daher zur
Umsetzung weiterer unkonventioneller Maßnahmen bereit ist, sofern sich
das Geldangebot nicht bald erholt. Nach meiner Auffassung gelten die
Argumente für eine quantitative Lockerung (das heißt nichtsterilisierte
Käufe von Staatsanleihen je nach BIP-Gewichtungen) nach wie vor und
werden durch die jüngste Kontraktion des Geldangebots sogar noch untermauert.
Die EZB sollte allerdings warten, bis die Regierungen eine endgültige
fiskalpolitische Einigung erzielt haben, bevor sie zu deutlichen Worten
greift.
Quelle: Investmentfonds.de