ING-IM: Der demographische Wandel in Deutschland und seine Konsequenzen für den Anleger
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Wenn auch wenig relevant für das globale Ausmass verleiht eine Betrachtung der Bevölkerungsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland ein Gefühl für das unmittel- bare Demographische Umfeld. Die deutsche Gesamtbevölkerung betrug Ende 2010 knapp über 82 Millionen Einwohnern. Der Alters-Median, sprich die Altersgrenze, welche die Population in zwei Hälften gleicher Anzahl Einwohner teilt, lag bei 44,3 Jahren. Die Altersgruppe 65+ betrug in etwa 20,4% der Bevölkerung während diejenige der unter 25 jährigen rund 11,2% ausmachte. Geht man davon aus, dass die arbeitende Bevölkerung in den Altersgrenzen 25-64 liegt, sind derzeit rund 33,4% der Bevölkerung altersbedingt von der arbeitenden Schicht abhängig. Entscheidend für den Anleger in Deutschland werden vor allem die Entwicklungen in den nächsten 5 bis 35 Jahren sein, wenn wir davon ausgehen, dass die Mehrheit der Anleger sich heute in einer Altersgruppe von 30-60 bewegen. Für diese Anleger ist die Abhängigkeitsrate deshalb entscheidend, weil letztere einige Rückschlüsse auf die zukünftige Finanzierung unserer Altersvorsorge zulässt. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Anteil der Altersgruppe 65+ stärker wachsen wird als der Anteil der Altersgruppe unter 20-jährigen. Nebst dem eigentlichen Alterungsprozess stellt sich die Frage nach der Lebensqualität im Rentenalter. Was subjektiv im Alltag beobachtet werden kann, lässt sich statistisch untermauern. Der dritte Bericht der Europäischen Kommission – Beschäftigung, Soziales und Integration bestätigt - wir werden nicht nur älter, sondern bleiben auch im Rentenalter aktiv und konsumieren entsprechende Dienstleistungen und Güter. Die hohe Geburtenrate nach dem zweiten Weltkrieg führte zu dem oft zitiertem „Baby-Boom“, der bis in die späten 60er Jahre anhielt. Der aktuelle Bericht der Europäischen Kommission hebt deutlich hervor, dass die Generation der „Baby-Boomers“ kurz vor dem oder bereits im Rentenalter stehen. Damit wird ein Wendepunkt in der demographischen Entwicklung der Europäischen Union (EU) erreicht. Der Alterungsprozess findet heute statt und liegt nicht mehr in ferner Zukunft. Konsequenzen für den Anleger Der demographische Wandel hat nebst der Veränderung der Produktivität der Volkswirt- schaft und des gesamtwirtschaftlichen Nachfrageverhaltens auch eine Veränderung des Anlagebedürfnisses zur Folge. Die Anleger befinden sich aufgrund ihres Alters vermehrt am Ende der zweiten oder bereits in der dritten Lebensphase. In der ersten, der Lernphase, stehen Ausbildung und Karriere im Vordergrund während in der zweiten, der Ertragsphase, das Einkommen weiter steigt und bei den Anlagen tendenzielle renditeträchtige und somit auch risikoreichere Möglichkeiten gesucht werden. In der dritten Phase befindet sich der Anleger im Ruhestand. In dieser Phase wird kaum zusätzliches Kapital angespart, Anlagerisiken werden reduziert und regelmässig aus- geschüttete Erträge auf das Ersparte rücken in den Vordergrund. Das „Entsparen“ der alternden Bevölkerung und das Bedürfnis nach regelmäßigen Kapitalerträgen führen in der Regel zu einer risikoärmeren Allokation der Kernanlagen. Üblicherweise findet eine Verschiebung der Gelder weg von Aktien hin zu Anleihen statt. Was für den institutionellen Anleger gilt, ist aber auch für den privaten Anleger Realität. Die Ertragskraft der für gewöhnlich bekannten und vertrauten Kapitalmärkte schwindet, die Renditeziele können nicht erreicht werden und der erhoffte Beitrag an die Lebenshaltungskosten fällt aus. Anders als die „Baby-Boomers“ sieht sich die heutige und insbesondere auch die zukünftige Generation der hiesigen Anleger, welche die zweite Lebensphase durchlaufen, mit einer unvorteilhaften Situation konfrontiert. Sie wachsen nicht in einer durch langfristig anhaltendes Wirtschaftswachstum geprägten Welt auf und haben in der Phase, in der sie Kapital ertragsträchtig anlegen sollten, mit höchst fragilen und rendite- armen Kapitalmärkten zu kämpfen. Außerdem drücken, wie oben beschrieben, die demo- graphischen Entwicklungen auf der Altersvorsorge. Wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung müssen die drei angesprochenen Anlegergruppen „Vorsorgegelder“, Rentner und Arbeitstätige vermehrt Ausschau nach alternativen Anlagetechniken und Kapitalmärkten halten, wollen sie ihre Renditeziele erreichen:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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