27.09.2018
BlueBay's View:"Handelskrieg belastet China stärker als die USA"
Köln, den 27.09.2018 (Investmentfonds.de) -
Mark Dowding ist Co-Leiter für entwickelte Märkte bei BlueBay Asset Management.
Mit den jetzt verabschiedeten 10 Prozent Strafzöllen auf chinesische
Importwaren hat die US-Regierung noch nicht ihr ganzes Pulver verschossen.
Zum Jahresende sollen sie auf 25 Prozent steigen und damit ist wahrscheinlich
noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Wir gehen davon aus, dass es
zu weiteren Maßnahmen auf Importe in Höhe von 267 Milliarden US-Dollar kommen
kann. Klares Ziel der US-Regierung scheint zu sein, die hegemonialen Ansprüche
Chinas zu beschränken. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass die Wirkungen der
Strafzölle eher China als die US-Wirtschaft selber treffen. Das US-Wachstum
sollte sich durch die Strafzölle nur um 0,1 Prozent verlangsamen, der
Preisanstieg liegt voraussichtlich gerade einmal bei 0,2 Prozent. Zudem
erwarten wir steuerliche Entlastungen für Konsumenten im kommenden Jahr.
Dagegen schwächt sich in China das Wachstumstempo bereits jetzt ab und
fällt wohl unter die sechs Prozent-Marke. Positiv ist allerdings anzumerken,
dass die chinesische Wirtschaft in einer besseren Verfassung ist als zum
Zeitpunkt der Kapitalabflüsse 2016. Zusammen mit den steigenden Zinsen sehen
wir daher zunehmend Anzeichen für einen positiven US-Dollar-Trend.
Quelle: Investmentfonds.de