La Française Kommentar: Asset-Purchase-Programm der EZB macht Nachranganleihen interessant
La Française, Investmentteam Paris
Kernverschuldung
Wir rechnen nicht mit größeren Bewegungen bei den Leitzinsen der wichtigsten G7-Zentralbanken. Ein kurzfristiges Absenken ist in den Vereinigten Staaten höchst unwahrscheinlich, kann aber für die Eurozone nicht völlig ausgeschlossen werden.
Periphere Verschuldung
Offizielle Quellen liefern zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Prognosen zum Schuldenstand/BIP-Verhältnis oder zum Defizitniveau am Ende des Jahres. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass die beispiellosen Maßnahmen, die von den Regierungen ergriffen werden, sich auf die Schuldenentwicklung auswirken werden. Die von der Eurogruppe getroffenen Entscheidungen und das völlige Fehlen von Bedingungen in Bezug auf die Eignung der Länder für den Europäischen Stabilitäts- mechanismus (ESM) sind Faktoren, die bei ihrer Umsetzung überwacht werden müssen.
Inflation
Es ist derzeit schwierig, Inflationsprognosen für einen Zeitraum von einem Jahr zu erstellen. Dies hängt von der Entwicklung der Ölpreise, möglichen Problemen im Zusammenhang mit der Datenerhebung bei Statistikinstituten und der Dauer der Gesundheitskrise ab. Wir sind jedoch der Meinung, dass der Markt die künftige Inflation, d. h. 1y1y oder 2y1y, nicht korrekt einpreist, da die Niveaus extrem niedrig bleiben, obwohl die Basiseffekte zumindest neutral sein sollten. Wir stehen daher der Inflation in den USA und in der Eurozone über kurze Laufzeiten positiv gegenüber.
Allokation der Anleihen
Zahlreiche Anlagen weisen attraktive Bewertungen auf und profitieren von glaubwürdigen monetären und fiskalischen Reaktionen. Dies lässt sich wie folgt interpretieren: Es erscheint jetzt sinnvoll, das periphere Risiko teilweise auf das Kreditrisiko bzw. Ausfallrisiko umzuverteilen, da hier die Bewertungen viel attraktiver erscheinen. Das Investment Grade-Segment bietet attraktive Einstiegsmöglichkeiten, da es durch das Asset-Purchase-Programm der EZB geschützt ist, ebenso wie nachrangige Finanzanleihen, da sie vom Dividendenrückgang (Fortsetzung der AT1-Cuponzahlungen) nicht betroffen waren und die Bilanzen jetzt viel stabiler sind. Besondere Aufmerksamkeit sollte jedoch den Ländern der Peripherie gelten. Ihre Herabstufung könnte sich auf die europäischen Nachranganleihen auswirken. Kurzfristig ist es notwendig, auf dem High Yield-Markt vorsichtig zu agieren, da die gegenwärtige Krise mehrere Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit und/oder zur Umstrukturierung ihrer Schulden treiben dürfte.
Hauptrisiken
Angesichts der besorgniserregenden medizinischen und hygienischen Lage, ihrer stark vom Welthandel abhängigen Volkswirtschaften, dem historisch niedrigen Ölpreis und dem faktischen Zusammenbruch des Tourismus sind die Schwellenländer besonders anfällig. Zudem sind deren Zentralbanken und Regierungen weniger in der Lage, ihre Volkswirtschaften zu unterstützen. Angesichts dieser alarmierenden Situation hat die G20 ein Moratorium für die Schulden der 77 ärmsten Länder bis Ende des Jahres beschlossen.
Besorgniserregend ist auch die Situation der Peripherieländer der Eurozone. Angesichts der Konjunkturabschwächung und der steigenden Arbeitslosigkeit gibt es für die südlichen Länder nur wenige Lösungsmöglichkeiten. Die Zusammenlegung der Schulden und die Ausgabe von "Coronabonds" wurden von den nördlichen Ländern abgelehnt. Folglich gibt es nur eine Option: sich auf den ESM zu verlassen.
Zu den wirtschaftlichen und finanziellen Risiken könnten politische Risiken hinzukommen.
Wir werden der Situation in Italien und insbesondere den bevorstehenden Rating-Überprüfungen besondere Aufmerksamkeit widmen.
------------- Anzeige -----------------
------------- Anzeige -----------------
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.