OFI AM: Quo vadis US- und europäischer Aktienmarkt?
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US-Aktien sind seit Jahresbeginn um "nur" 10% gefallen. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Weltwirtschaft vor einer ihrer schlimmsten Rezessionen in der modernen Geschichte steht.
"Nachdem die Aktienmärkte auf dem Höhepunkt der Panik im März in die Tiefe gestürzt sind, haben sie sich spektakulär erholt: Der S&P 500 ist seitdem um mehr als 30%, der Nasdaq-Index um 38% und europäische Aktien um 25% gestiegen. Das ist eine logische Reaktion auf die von den Zentralbanken und Regierungen eingeleiteten Maßnahmen. Aber auch in den letzten Tagen waren die Märkte recht stabil, weshalb in die Kurse mehr als eine kurzfristige Erleichterung eingepreist zu sein scheint. Welche Signale senden die Märkte also aus?
Wo liegt also das Problem?
Wir glauben nicht an die Signale des Marktes und bleiben für die nahe Zukunft eher vorsichtig. Wir gehen davon aus, dass wir nur sehr langsam aus dieser Krise herauskommen werden. Es gibt viele Hürden für eine schnelle Erholung, was die Märkte daran hindert wird, in diesem Tempo zu steigen. Die Erholung in den meisten westlichen Volkswirtschaften wird davon abhängen, ob das Verbraucher- vertrauen zurückkommt, um die Nachfrage wieder anzukurbeln. Erst dann werden die Unternehmen wieder anfangen zu investieren. Dieser Weg könnte angesichts einer steigenden Arbeitslosigkeit ein recht langer sein…
Der Schwere der Krise nach zu urteilen, können wir davon ausgehen, dass die Unternehmensgewinne in diesem Jahr um 35% bis 40% zurückgehen werden, was ein Kurs-Gewinnverhältnis (KGV) von etwa 27 für US-Aktien und 18 für Aktien der Eurozone für 2020 impliziert. Wenn wir berücksichtigen, dass 2020 ein außer- gewöhnliches Jahr ist, würde das KGV auf der Grundlage der bekannten Gewinne für 2019 bei 18 für US-Aktien und 15 für Aktien der Eurozone liegen. Dies scheint in der Tat realistischer zu sein, insbesondere da die Renditen von Staatsanleihen nahe Null liegen, signalisiert aber auch wenig Aufwärtspotenzial.
Wir glauben daher, dass die Märkte in den kommenden Wochen unbeständig sein werden und sich phasenweise konsolidieren. Im Falle eines Abschwungs wäre unserer Meinung nach ein KGV von 15 auf der Grundlage "normalisierter" Gewinne nahe dem Niveau von 2019 für S&P 500-Aktien eine tragfähige Unterstützungszone. Damit würde der S&P 500 bei etwa 2.250 liegen, was einen möglichen Rückgang um etwa 20% gegenüber den derzeitigen Niveaus bedeuten würde. Wir würden dies unter den gegenwärtigen Umständen als ein Extremszenario betrachten. Gerade in einer solchen Baisse-Phase, die unserer Meinung nach durchaus plausibel ist, sollten Anleger langsam aber sicher wieder in Aktien investieren.
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