NN IP Marktkommentar: "Chancen und Risiken von Emerging Market Debt"
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Das fundamentale Bild für die Schwellenländer (EM) hat sich aufgrund der Corona-Pandemie verschlechtert. Der weltweite Börsenausverkauf im März hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Schwellenländeranleihen (EMD) und trieb die Credit Spreads auf ein "Einmal-im-Jahrzehnt" erreichtes Niveau. Die Assetklasse hat sich seither trotz der sehr hohen Emissionszahlen enorm erholt, da sich die Schwellenländer bemühten, die Auswirkungen des Virus zu begrenzen. Doch wo liegen die Chancen und Risiken, sollten die Schwellenländer ihren Aufschwung im nächsten Jahr fortsetzen?
Marcin Adamczyk, Head of Emerging Markets Debt bei NN Investment Partners, kommentiert: "Die mittelfristigen Aussichten für EMD bleiben angesichts der erwarteten Erholung des globalen Wachstums im nächsten Jahr und der Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Schwellenländer dem Aufschwung Chinas folgen werden, positiv. Ausreichende globale Liquidität, die Suche nach Rendite und die strukturell gemäßigte Fed werden dies weiter begünstigen. Mit dieser Unterstützung und der erwarteten erneuten Konjunkturbelebung der Schwellenländer im Jahr 2021 bleiben wir für die EMD-Assetklasse optimistisch. Wir sollten auch den potenziellen Einfluss eines möglichen Durchbruchs bei Impfstoffen nicht vernachlässigen. In strategischer Hinsicht könnten Ereignisse wie der jüngste sprunghafte Anstieg der Volatilität risikoreicher Anlagen und eine mögliche Zunahme der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China vor den US-Wahlen attraktive Einstiegsmöglichkeiten für Investoren mit einer positiven mittelfristigen Aussicht für EMD bieten."
NN IP sieht die folgenden Chancen und Risiken für EMD:
Staats- und Unternehmensanleihen in Hartwährung (HC): Ein schwächerer US-Dollar unterstützt aufstrebende Volkswirtschaften und Unternehmen über Handels- und Finanzkanäle. Auf US-Dollar lautende EM-Anleihen sind oft die ersten Vermögenswerte, die davon profitieren. Die niedrigen Realzinsen in den USA verlagern das Kapital zu höherverzinslichen US-Dollar-Anlagen. Ein schwächerer US-Dollar geht in der Regel auch mit steigenden Rohstoffpreisen einher, die in Verbindung mit besseren Refinanzierungsbedingungen für EM-Emittenten die HC-Spreads unterstützen und den Zufluss in die Assetklasse fördern. Im Bereich der HC-Staatsanleihen werden höher verzinsliche Anleihen als attraktiver angesehen, insbesondere da sich die Spreads im Investment-Grade-Bereich fast vollständig erholt haben.
Asiatische Unternehmensanleihen: Diese Assets sind besonders attraktiv, weil sie im Vergleich zu anderen Regionen und anderen Credit-Assetklassen sehr günstig bewertet sind, zusätzlich zu der Unterstützung durch die von China angeführte Konjunkturerholung.
Ecuador, Ägypten, Rumänien, Vereinigte Arabische Emirate: Obwohl eine gewisse Uneinheitlichkeit bei den Renditen der einzelnen Länder erwartet wird, gibt es einige interessante Beispiele, die es wert sind, hervorgehoben zu werden. Ecuador profitiert von einer erfolgreichen Umschuldung und einer umfangreichen Unterstützung durch den IWF, die sich auf 6,5 Milliarden US-Dollar beläuft. Ägypten genießt starke bilaterale und multilaterale Unterstützung durch die USA, den Nahen Osten, China und den IWF, während Rumänien trotz der politischen Unsicherheit im Land attraktive Bewertungen bietet. Unterdessen sind die Vereinigten Arabischen Emirate aufgrund ihres stabilen Gesundheitssystems gut gerüstet, um mit Corona fertig zu werden, und die Normalisierung der Beziehungen zu Israel verringert die Tail-Risks für das Land.
Anleihen in Landeswährung: Dieser Bereich wird derzeit als weniger günstig eingeschätzt, insbesondere in einigen Ländern mit hohem Beta wie der Türkei, Südafrika und Brasilien, deren Währungen selbst gegenüber dem US-Dollar nach wie vor schwach sind. Längerfristig könnten auf Landeswährung lautende EM-Assets jedoch nicht nur gegenüber anderen Währungen der Industrieländer, sondern auch gegenüber den EM-Währungen direkt von der Dollarschwäche profitieren. Zu den wichtigsten Voraussetzungen, von denen einige noch ausstehen, gehören eine Wachstumssteigerung der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern, positive und deutliche Carry-Differenzen gegenüber dem US-Dollar und eine geringere Wechselkursvolatilität. Der Aspekt der Volatilität ist besonders wichtig, da Zinssenkungszyklen in vielen lokalen Schwellenländern den Carry reduziert haben. Ohne starke Pull-Faktoren für EMFX sind Anleihen in Landeswährung derzeit eher ein strategisches Spiel.
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