12.05.2022
ifo Institut: Mehr Homeoffice könnte langfristig zu höheren CO2-Emissionen führen
Köln, den 12.05.2022 (Investmentfonds.de) -
Dr. Waldemar Marz, ifo-Forscher
ifo Institut: Mehr Homeoffice könnte langfristig zu höheren
CO2-Emissionen führen
München, 11. Mai 2022 - Mehr Homeoffice könnte CO2-Emisisonen langfristig
ansteigen lassen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie im
ifo-Schnelldienst. "Kurzfristig fahren die Menschen weniger oft in die
Arbeit und die CO2-Emissionen sinken vorübergehend. Langfristig ziehen
sie jedoch weiter von den teuren Innenstädten weg und nehmen längere
Pendeldistanzen in Kauf", sagt ifo-Forscher Waldemar Marz. Zudem sinkt
der Anreiz, sich sparsamere Fahrzeuge anzuschaffen, wenn mehr im
Homeoffice gearbeitet wird.
"Diese beiden Anpassungsprozesse gleichen die anfängliche CO2-Verringerung
zu etwa 90 Prozent wieder aus", sagt Marz. "Zieht man zusätzlich noch
höhere Gebäude-Emissionen bei größerer Wohnfläche und niedrigere
Passagierzahlen im öffentlichen Nahverkehr in Betracht, kehrt sich die
häufig erhoffte Verringerung des CO2-Ausstoßes durch mehr Homeoffice-Tage
auf lange Sicht in eine Erhöhung um." Das Klimaproblem habe einen sehr
langen Zeithorizont. Daher sei gerade der langfristige Blick bedeutsam.
Die Modellrechnungen beruhen auf Daten aus den USA. "Die Ergebnisse sind
jedoch auch auf Europa übertragbar, da die meisten Unterschiede wie etwa
Pro-Kopf-Einkommen, Fahrzeugpräferenzen oder Baulandpreise einen geringen
Einfluss auf die vorwiegend prozentualen Ergebnisse haben", sagt Marz.
Quelle: Investmentfonds.de