LAIQON AG | Donald Trump sorgt für Volatilität an den Kapitalmärkten

- Wir halten unverändert an unserer konstruktiven Grundausrichtung für Aktien fest.
- Auf der Bewertungsseite sind die amerikanischen Aktienmärkte weiterhin teuer, die Magnificent 7 sind zur eigenen Historie günstig.
- Im Anleihebereich bleibt die positive Grundausrichtung weiterhin bestehen, eine Beimischung mittlerer und längerer Laufzeiten erscheint uns attraktiv.
- Italienische und französische Staatsanleihen sowie Pfandbriefe erachten wir als attraktive Beimischung in den längeren Laufzeiten.
- Die relative Attraktivität von Unternehmensanleihen im BBB-Bereich zu Staatsanleihen und Pfandbriefen nimmt ab und sind auf historisch niedrigsten Levels.
Investmentfonds.de | Hamburg, 26. März 2025. Seit der letzten Investment Strategie-Sitzung Mitte Februar durchlebten die globalen Kapitalmärkte stürmische Zeiten mit zum Teil zweistelligen Kursverlusten. Insbesondere der amerikanische Technologie-Index Nasdaq verlor in den letzten 20 Handelstagen knapp 11% an Wert. Die relative Stärke Europäischer Aktienmärkte gegenüber den amerikanischen setzten sich fort, wobei einzig der Deutsche Leitindex DAX eine positive Wertentwicklung aufweisen konnte. Eine größere Beachtung wurde jedoch dem Europäischen Rentenmarkt und im Besonderen der Entwicklung der 10-jährigen Bundesanleihe zuteil. Anfang März kündigte die Bundesrepublik Deutschland ein Fiskalpaket in Höhe von 500 Mrd. an. Die 10-jährige Bundesanleihe reagierte auf diese Neuigkeit mit dem größten Tagesverlust seit der deutschen Wiedervereinigung. Die verschiedenen Segmente des Europäischen Rentenmarkts verzeichneten daraufhin durchweg Verluste.
Die US-Administration und Donald Trump höchstselbst hielten auch im vergangenen Monat die Kapitalmärkte in ihrem Bann. Neben diversen Ankündigungen von Zöllen sorgte Ende Februar ein Treffen im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für einen Eklat historischen Ausmaßes. Der US-Präsident und sein Vize lieferten sich vor laufender Kamera eine verbale Auseinandersetzung mit dem ukrainischen Präsidenten. Spätestens dieser Zeitpunkt bestätigte die Annahme, dass die transatlantischen Beziehungen sich substanziell verändern werden und die westliche Gemeinschaft sich nicht mehr auf den amerikanischen Partner verlassen kann. Als Reaktion auf diese Vorkommnisse bereiteten die CDU/CSU und SPD ein 500 Mrd. Euro umfassendes Fiskalpaket vor, um den Rüstungsbereich zu stärken und in Infrastruktur zu investieren. Es ist weiterhin undurchsichtig, ob Donald Trump die aktuelle Zoll-Politik als Verhandlungsinstrument nutzt, oder ob er diese ohne Rücksicht auf die US-Konjunktur durchsetzen wird. Am Beispiel von Kanada ist zu beobachten, dass Trumps Zollstrategie zu einer regelrechten Aversion gegenüber den USA und US-Produkten führt.
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Das konjunkturelle Umfeld zeichnet ein verzerrtes Bild
– die Volatilität der Fundamentaldaten nimmt zuDie Veröffentlichung des Atlanta FED GDPNow und dessen schneller Fall von 2,3% auf -2,4% ließ Zweifel an der wirtschaftlichen Stärke der USA aufkommen. Zusätzlich fielen Frühindikatoren im Dienstleistungssektor der USA sowie das Verbrauchervertrauen in den vergangenen drei Monaten deutlich. Dies wirft Zweifel am Narrativ „Konsument als Last-Man-Standing“ auf. Auf der anderen Seite waren die Frühindikatoren im verarbeitenden Gewerbe der USA sowie die Auftragseingänge deutlich stärker. Mögliche Vorzieheffekte durch die zu erwartenden Zölle könnten aber ein verzerrtes Bild zeichnen. Der US-Arbeitsmarkt bleibt vorerst weiterhin stark. Es ist jedoch fraglich, ob die Maßnahmen des neu gegründeten DOGE (Department of Government Efficiency) unter der Leitung von Elon Musk bereits Auswirkungen hatte. Die Inflationsrate hält sich weiterhin hartnäckig über dem Zielwert von 2%. Die vorlaufenden Preiskomponenten mit Ausnahme des Ölpreises weisen ebenfalls auf keine substantielle Abschwächung der Inflation hin. In Europa bleibt die konjunkturelle Lage weiterhin schwach, jedoch zeigt sich im verarbeitenden Gewerbe eine leichte Erholung auf niedrigem Niveau. Wir gehen weiterhin von einer Bodenbildung aus. Die Europäische Inflation ist nahe am 2% Ziel. China befindet sich in einer schwierigen Lage an der Grenze zur Disinflation und die Erwartungen an eine mögliche expansivere Geldpolitik werden größer. Grundsätzlich bleiben die Daten aus China schwer zu interpretieren, um die konjunkturelle Lage objektiv einzuschätzen.
Die Investorenstimmung ist auf historisch niedrigen Levels,
Magnificent 7 zu ihrer eigenen Historie günstigEuropäische Aktien zeigen weiterhin eine relative Outperformance gegenüber den USA (EuroStoxx 50 vs. S&P 500), und dies sowohl in einem positiven als auch negativen Marktumfeld. Die in Teilen bereits eingepreisten Hoffnungen auf ein potenzielles Kriegsende und möglicherweise niedriger als erwartete US-Zölle bergen das Potenzial für negative Überraschungen in Europa. Die Ankündigungen zu diversen Fiskalpaketen aus der EU sowie Deutschland überlagern die fundamentale Entwicklung aktuell. Im EuroStoxx 50 gab es lediglich geringe Gewinnrevisionen, die aktuell ein EPS-Wachstum von 4,5% auf die nächsten 12 Monate erwarten lassen. Das Bewertungsniveau des EuroStoxx 50 liegt aktuell leicht über dem langfristigen Durchschnitt. Die fundamentale Datenlage spiegelt nur in Teilen die starke Wertentwicklung wider und muss sich in den kommenden Monaten bemerkbar machen, um kein Enttäuschungspotenzial aufzubauen.
Das fundamentale Bild des S&P500 im Bereich Wachstum und Profitabilität sieht weiterhin sehr positiv aus, jedoch ist der Index bewertungstechnisch trotz der aktuell schwachen Wertentwicklung weiterhin teuer. Die Unantastbarkeit der Mag7 sowie ihre starke Wertentwicklung drehte sich in den vergangenen Wochen um. Die fundamentale Situation zeigt sich aber weiterhin unverändert. Die realisierten Gewinne waren stark und die Bewertung der Mag7 zur eigenen Historie ist aktuell als günstig zu bezeichnen. Des Weiteren ist bei den Wertentwicklungsbeiträgen momentan eine Einengung des Bewertungsmultiples zu beobachten. Aufgrund des starken Anstiegs der realisierten Gewinne hat sich das erwartete Gewinnwachstum in 12 Monaten nach unten verschoben, dürfte aber wie in der Vergangenheit oft beobachtet zu einer positiven Gewinnrevision führen. Die absoluten Gewinnerwartungen an einzelne Unternehmen der Mag7 sind nach wie vor sehr hoch. Die schwache Wertentwicklung der amerikanischen Aktienmärkte hat zu einer substanziellen Verschlechterung der Investorenstimmung geführt. Die Bull/Bear Readings sowie der Fear-and-Greed Index befinden auf historisch niedrigen Niveaus, welche als Kontraindikatoren für Aktienmärkte zu lesen sind.
Deutsche Staatsanleihen mit historischer Tages-Bewegung
Die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich weiterer Zinssenkungen haben sich im letzten Monat sowohl in den USA als auch in Europa verändert. Nach dem letzten Zinsschritt der EZB bestehen weiterhin Zinssenkungserwartungen von 0,5% für das verbleibende Jahr 2025, während sich die langfristigen Leitzinserwartungen aufgrund der Ankündigung der Fiskalpakete deutlich nach oben geschoben haben. In den USA sind nun Zinssenkungen von ca. 0,7% im Jahr 2025 eingepreist. Die erhöhte Unsicherheit der konjunkturellen Gesamtsituation sowie die Auswirkungen der angedrohten US-Zölle könnten die Zinspolitik der FED deutlich beeinflussen. Das Fiskalpaket Deutschlands sorgt für den größten Zinsanstieg an einem Tag seit der Wiedervereinigung. Die deutsche Zinskurve ist nun deutlich steiler als in den USA. Die höchsten Roll-Down-Effekte bieten vor allem das lange Ende der Zinskurve, weshalb uns eine Beimischung von mittleren bis längeren Laufzeiten als attraktiv erscheint. Die Gesamteinschätzung zu Renten bleibt konstruktiv und insbesondere französische sowie italienische Staatsanleihen bieten Potenzial. Nach einer erneuten Einengung der Zinsaufschläge liegt der Spread europäischer BBB-Anleihen mittlerweile auf einem historisch niedrigen Niveau. Dies verschlechtert deren relative Attraktivität, und es können keine weiteren signifikanten Rückgänge der Zinsaufschläge erwartet werden.***
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