Cr�dit Mutuel Asset Management: Zinss�tze �Higher for Longer�

Fran�ois Rimeu, Senior Market Strategist, Cr�dit Mutuel Asset Management

Investmentfonds.de | Seit der Januar-Sitzung des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee, FOMC) haben der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, und seine Kollegen deutlich zu verstehen gegeben, dass sie im M�rz eine zweite Zinspause in Folge einlegen werden. Der Grund: Die Kerninflation (Core PCE) liegt weiterhin �ber dem Zielwert von 2 % (2,6 % im Jahresvergleich im Januar; Quelle Bloomberg). Zudem steigen die Inflationserwartungen aus Umfragen zum Verbraucher- und Unternehmervertrauen aufgrund der von der Trump-Regierung verh�ngten Zollerh�hungen tendenziell an. Dieser vorsichtige Kurs der Fed wird durch die aktualisierte Zusammenfassung der Wirtschaftsprojektionen (Summary of Economic Projections, SEP) erg�nzt: Sie d�rfte ein weiterhin robustes Wachstum, aber weniger Zinssenkungen in diesem und im n�chsten Jahr angesichts der h�heren Inflationsaussichten zeigen.

Unsere Erwartungen:

Im Einklang mit den Erwartungen der Anleger wird der FOMC einstimmig seinen Zielsatz unver�ndert in einer Spanne zwischen 4,25 % und 4,50 % belassen.

Der Vorsitzende Jerome Powell wird betonen, dass die derzeitige Geldpolitik der Federal Reserve gut aufgestellt ist, um ihr doppeltes Mandat zu erf�llen: Preisstabilit�t und Vollbesch�ftigung.

Angesichts des derzeit unsicheren Umfelds aufgrund der Wirtschaftsreformen der neuen US-Regierung (in Bezug auf Handel, Einwanderung, Steuerpolitik und Regulierung) wird Powell betonen, dass die Fed angesichts der Risiken, die die Preise in die H�he treiben k�nnten, bei k�nftigen Zinssenkungen Geduld walten lassen will.

Um eine hartn�ckige Inflation zu vermeiden, wird er die Notwendigkeit der Fed hervorheben, daf�r zu sorgen, dass Haushalte und Unternehmen weiterhin davon ausgehen k�nnen, dass das Inflationsziel bei 2% verankert bleibt.

Unserer Meinung nach wird Jerome Powell versuchen, die Finanzm�rkte zu beruhigen, indem er erkl�rt:

Einerseits geht der FOMC nach wie vor davon aus, dass er die Zinss�tze in diesem Jahr senken kann: Die Fed rechnet damit, dass sich die Inflation mittelfristig ihrem Ziel von 2 % ann�hert, weist aber darauf hin, dass dieser manchmal holprige Prozess l�nger dauern k�nnte als erwartet.
Andererseits k�nnten Zollerh�hungen zu einem einmaligen Anstieg der Verbraucherpreise f�hren, auch wenn die Zentralbank mehr Klarheit in Bezug auf Umfang und Zeitpunkt ben�tigt.

Der Dot Plot, der zeigt, wo die einzelnen FOMC-Mitglieder die Zinss�tze zum Jahresende sehen, d�rfte eine deutlichere Botschaft als im Dezember 2024 senden. So k�nnte die Prognose von zwei Zinssenkungen auf nur eine f�r 2025 und 2026 gesenkt werden, wobei der Fed-Funds-Zielsatz zum Ende dieses Jahres bei 4,1 % (statt zuvor 3,9 %) und Ende 2026 bei 3,9 % (gegen�ber 3,4 %) erwartet wird. 2027 d�rfte die Fed die Zinsen dann auf ein neutrales Niveau zwischen 3,0 % und 3,50 % bringen. Gleichzeitig erwarten wir, dass der Median der langfristigen Fed Funds Rate, der seit Dezember 2023 um 50 Basispunkte auf 3,0 % angehoben wurde, erneut nach oben korrigiert wird.

Die Zusammenfassung der Wirtschaftsprojektionen l�sst trotz der j�ngsten uneinheitlichen Daten keine wesentlichen �nderungen der BIP-Wachstumsraten f�r 2025 und die folgenden zwei Jahre (rund 2 %) erwarten � dank der St�rke des Arbeitsmarktes. Die Arbeitslosenquote d�rfte in den Jahren 2025 bis 2027 in einer engen Spanne zwischen 4,2 % und 4,3 % bleiben. Bei der Inflation d�rfte die auf den Konsumausgaben der privaten Haushalte basierende �Core PCE�-Prognose insbesondere f�r 2025 und 2026 nach oben korrigiert werden. Darin spiegeln sich die Aufw�rtsrisiken f�r die Inflation wider, die sich bereits in den Inflationserwartungen der privaten Haushalte aus den Umfragen der University of Michigan und des Conference Board sowie in den Konjunkturumfragen (ISM, PMI) durch den Anstieg der von den US-Herstellern als Reaktion auf k�nftige Zollerh�hungen gezahlten Preise niedergeschlagen haben. Es wird erwartet, dass sich die Inflation bis 2027 dem Ziel von 2 % ann�hert, was den �tempor�ren� Charakter des Inflationsanstiegs unterstreicht.

Wie im FOMC-Protokoll vom Januar (ver�ffentlicht am 19. Februar) angedeutet, wird der geldpolitische Ausschuss eine Verlangsamung des Tempos seiner quantitativen Straffung oder sogar eine Pause ank�ndigen, bis die Frage der Schuldenobergrenze gekl�rt ist, die seit dem 1. Januar 2025 wieder bei 36 Billionen US-Dollar liegt (Quelle: Bloomberg).

Zusammenfassend erwarten wir, dass die Fed im M�rz eine Pause bei den Zinssenkungen ank�ndigen und gleichzeitig den Bilanzabbau verlangsamen oder stoppen wird. Die Federal Reserve bleibt weiterhin entschlossen, die Inflation wieder auf ihr 2 %-Ziel zu bringen und gleichzeitig die Vollbesch�ftigung zu unterst�tzen. In der Pressekonferenz d�rfte Jerome Powell bekr�ftigen, dass die Institution eine restriktive Geldpolitik beibehalten muss, bis die Inflation sicher auf Kurs zum 2 %-Ziel ist. Daher wird die Fed eine klare Bewertung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Reformen von Donald Trump abwarten, bevor sie ihre Leitzinsen auf ein neutrales Niveau senkt. Dieses d�rfte Sch�tzungen zufolge zwischen 3,0 % und 3,5 % liegen (Quelle: Bloomberg). In diesem Zusammenhang wird der FOMC weiterhin die Wirtschaftsdaten, die sich abzeichnenden Aussichten und das Risikogleichgewicht beobachten, bevor er seine Geldpolitik anpasst. Angesichts der seit Mitte Februar deutlich gestiegenen Erwartungen an k�nftige Zinssenkungen der Fed rechnen wir mit einer negativen Reaktion der Finanzm�rkte auf diese Sitzung des W�hrungsausschusses. Auf dem Anleihemarkt wird mit einer Verflachung der US-Zinsstrukturkurve gerechnet.

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Quelle: Investmentfonds.de

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