Langfristausblick von J.P. Morgan Asset Management: Tektonische Marktverschiebungen erfordern trotz Lichtblicken bei den Ertragsaussichten eine Ausweitung der Diversifikation
Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management
30. Ausgabe der „Long-Term Capital Market Assumptions“: Künstliche Intelligenz und aktive Fiskalpolitik prägen die Kapitalmärkte Diversifikation mit alternativen Anlagen verbessert Risiko-Ertrags-Profil eines Portfolios signifikant Aktives Management sorgt für resiliente Portfolios in einer Ära struktureller Umbrüche
Investmentfonds.de | Frankfurt am Main, 18.11.2025 - Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management markieren die politischen Ereignisse der letzten Monate einen Umbruch, der zu strukturellen Veränderungen für Volkswirtschaften und Kapitalmärkte führt. „Wir erleben eine neue Ära, in der wirtschaftlicher Nationalismus und fiskalpolitischer Aktivismus ebenso wie die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz die Rahmenbedingungen für Investoren neu definieren“, erläutert Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. „Diese Entwicklung führt zu einer höheren Inflationsvolatilität, was eine vorausschauende strategische Asset Allokation entscheidender macht, um Portfolios zukunftsfähig und widerstandsfähiger aufzustellen“, betont Tilmann Galler anlässlich der Vorstellung des langfristigen Kapitalmarktausblicks Long-Term Capital Market Assumptions (kurz LTCMA).In dieser Analyse, die der Asset Manager aktuell zum 30. Mal herausgibt, werden die Ertrags- und Risikoerwartungen für über 200 verschiedene Anlageklassen und Strategien in 20 Währungen durch über 100 führende Portfoliomanager, Research-Analysten und Strategen weltweit für die nächsten zehn bis 15 Jahre aggregiert. Dieser langfristige Fokus über die nächsten ein bis zwei Konjunkturzyklen ermöglicht eine Prognose für die langfristige Entwicklung der globalen Wirtschaft, der Zinsen sowie der wichtigsten Anlageklassen jenseits kurzfristiger zyklischer Entwicklungen.
Einer der Lichtblicke für langfristige Anleger ist, dass selbst nach einem Jahr kräftiger Kursgewinne an den Aktienmärkten und gedämpfter Wachstumserwartungen infolge technologischen Fortschritts und staatlicher Investitionen der langfristige Ausblick für die Anlageerträge weiterhin stark bleibt. „Solide Unternehmensgewinne kompensieren die hohen Bewertungen globaler Aktien, während höhere Laufzeitrisikoprämien die Renditeerwartungen für Anleihen anheben“, unterstreicht Tilmann Galler.
Trotz tektonischer Verschiebungen: Überwiegend stabiles Wachstum mit leicht höherer Inflation
Die Tendenz zu einer stärker national ausgerichteten Wirtschaftspolitik, insbesondere in den USA, führt zu Handels- und Einwanderungsbeschränkungen. Als positiver Nebeneffekt reagieren viele Länder mit einer deutlichen Ausweitung der staatlichen Investitionen, insbesondere in Infrastruktur, Automatisierung und KI. Im Euroraum wurden fiskalische Restriktionen wie die deutsche Schuldenbremse aufgehoben, um die Binnennachfrage zu stimulieren und die regionale Verteidigung zu stärken.
Parallel sorgen Investitionen in Technologie weiterhin für Schwung an den Märkten. Die Akzeptanz von KI steigt rasant und die Innovationen werden breitere Bereiche der Wirtschaft prägen – nicht zuletzt als Antwort auf den Fachkräftemangel. Die alternde Bevölkerung und rückläufige Migration zwingen Unternehmen, verstärkt in technologische Lösungen zu investieren, um Produktivität und Gewinnmargen zu sichern. So kann die Einführung von KI und Automatisierung das Wachstum der entwickelten Volkswirtschaften jährlich um mehr als 20 Basispunkte steigern.
„Dieses Spannungsverhältnis zwischen technologischem Fortschritt und politischer Regression verursacht wirtschaftliche Volatilität mit inflationären Untertönen. Vor diesem Hintergrund ist eine anhaltende Nachfrage nach inflationsresistenten Vermögenswerten wie Immobilien, Infrastruktur und Transportmittel wahrscheinlich“, betont John Bilton, Head of Global Multi-Asset Strategy bei J.P. Morgan Asset Management.
Breitere Diversifikation als Schlüssel zur Resilienz
Dies rückt den Trend der „Diversifikation mit alternativen Anlageklassen“ erneut in den Fokus, die immer mehr auch für breitere Anlegerschichten sinnvoll und möglich ist. „Durch Einbeziehung der Private Markets steigt nicht nur die erwartete Rendite, sondern auch das Risiko-Ertrags-Profil eines Portfolios signifikant. Eine 30-prozentige Allokation in diversifizierte alternative Anlagen in einem ‚60/40+‘-Portfolio steigert die erwartete Rendite um mehr als zehn Prozent und verbessert die Sharpe-Ratio um ein Viertel gegenüber dem traditionellen Ansatz“, unterstreicht Bilton.
Neben den Real Assets ist die Diversifikation mit Anlageklassen der Privatmärkte auch deshalb sinnvoll, da sich in den letzten Jahren ein fundamentaler Wandel in der Kapitalmarktstruktur zeigt. „Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, gar nicht oder erst in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien an die Börse zu gehen und sind damit an den traditionellen Kapitalmärkten nicht investierbar. Dies betrifft vor allem den spannenden KI-Sektor“, führt Bilton aus.
Langfristig positive Aussichten an den Kapitalmärkten
Eine zentrale Kennzahl der LTCMA ist die über den Zeitraum von zehn bis 15 Jahren jährlich zu erwartende Rendite für ein Portfolio mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen, die für Euro-Investoren bei 5,4 Prozent liegt (in US-Dollar: 6,4 Prozent). Wer die Allokation erweitert und ein 60/40+-Portfolio mit einem Anteil von 30 Prozent alternative Anlageklassen[1] nutzt, kann die erwartete Rendite sogar auf 6,1 Prozent in Euro (6,9 Prozent in US-Dollar) steigern.
Für die Aktienmärkte können Euro-Investoren für US Large Cap Equities 6,1 Prozent p.a. erwarten, für globale Aktien der Industrieländer 6,3 Prozent und für Emerging Markets Equities 7,2 Prozent pro Jahr. Genauso positiv sind die Aussichten für Large-Cap-Aktien im Euroraum mit ebenfalls 7,2 Prozent, für europäische Small Caps werden sogar 7,8 Prozent erwartet. Japan liegt mit erwarteten jährlichen Erträgen von 8,2 Prozent bei den Aktien vorn.
Auch im Anleihensegment haben sich die langfristigen Aussichten verbessert, sodass sie ihre Rolle als Portfolioanker weiter festigen. So können für US Aggregate Bonds 4,0 Prozent Ertrag pro Jahr erwartet werden, für Unternehmensanleihen hoher Bonität 4,4 Prozent p.a. und US-Hochzinsanleihen liegen bei 5,3 Prozent (jeweils in Euro). Euro-Unternehmensanleihen mit Investment Grade liegen bei 4 Prozent, Euro-Staatsanleihen bei 3,4 Prozent. Für globale Staatsanleihen werden jährliche Erträge von 3,7 Prozent erwartet, während für Staatsanleihen der Schwellenländer jährlich 5,5 Prozent Ertrag erwartet wird.
Im Bereich der alternativen Anlagen weisen die Ertragsprognosen für Private Equity 9,6 Prozent aus, für europäische Kern-Immobilien 6,3 Prozent, für globale Infrastruktur 5,9 Prozent und für den Transportsektor als „mobile Infrastruktur“ sogar 7,3 Prozent.
„Die Kombination aus moderatem Wachstum und attraktiven Renditeerwartungen über verschiedene Anlageklassen hinweg spricht für eine disziplinierte, langfristige Investmentstrategie. Diversifikation über die traditionellen Anlageklassen hinaus, aktives Management und die gezielte Steuerung von Inflations- und Technologierisiken sind entscheidend, um Portfolios zukunftsfähig zu gestalten und durch die Herausforderungen zu navigieren“, fasst Kapitalmarktstratege Tilmann Gallerzusammen.
Vom Excel-Spreadsheet zum globalen Standard
Die LTCMA spiegeln zu ihrem 30. Jubiläum drei Jahrzehnte außergewöhnlicher Marktentwicklung wider – von der Internetrevolution über die Einführung des Euro, die globale Finanzkrise, quantitative Lockerung, eine globale Pandemie bis hin zum Aufbruch in die Ära der Künstlichen Intelligenz.„Was einst als ambitionierte Excel-Tabelle für die Asset Allokation begann, hat sich zu einem weltweit anerkannten Standard entwickelt, der Maßstäbe für die strategische Asset Allokation und langfristige Investmentplanung in einer sich stetig wandelnden Finanzwelt setzt. Diese Beständigkeit und den langfristigen Blick bringen wir auch in unser aktives Management mit ein“, unterstreicht Tilmann Galler.
Eine Analyse der Daten aus drei Jahrzehnten belegt übrigens eindrücklich, dass es bei aller Volatilität und periodischen Schocks sinnvoll ist, über die Zyklen hinweg investiert zu bleiben. In diesem Zeitraum erzielten globale Anleihen pro Jahr einen annualisierten Gesamtertrag von 4,3 Prozent, bei globalen Aktien waren es 8,3 Prozent. Ein Betrag von 100 US-Dollar, der im September 1995 in ein 60:40-Portfolio investiert wurde, ist heute 785 US-Dollar wert.
[1] Dieses Portfolio besteht aus 40% MSCI ACWI / 30% World Government Bond Index / 30% Alternatives (aufgeteilt in: 25% Immobilien, 25% Real Assets und Rohstoffe, 10% Hedgefonds, 15% Private Credit, 25% Private Equity).
Weitere Informationen zu den „Long-Term Capital Market Assumptions“
Seit 30 Jahren erstellt J.P. Morgan Asset Management jedes Jahr einen umfassenden quantitativen und qualitativen Research-Report, der einen langfristigen Ausblick über die nächsten ein bis zwei Konjunkturzyklen ermöglicht. Ziel ist, eine Prognose darüber treffen zu können, wie sich die globale Wirtschaft, die Zinsen sowie die wichtigsten Anlageklassen über diesen Zeitraum hinweg entwickeln sollten. Der Zeithorizont wurde bewusst so weit gewählt, um einen überproportionalen Einfluss kurzfristiger zyklischer Entwicklungen auf die langfristigen Ergebnisse zu verhindern.
Basierend auf den Kapitalmarktschätzungen über 100 rund um den Globus tätigen Expertinnen und Experten werden für rund 200 verschiedene Anlageklassen und Strategien sowie 20 Währungen die Ertrags- und Risikoerwartungen für die nächsten zehn bis 15 Jahre abgeleitet – insgesamt fließen rund 9.000 Research-Stunden in den Report.
Die „Long-Term Capital Market Assumptions“ (LTCMA) bilden die Grundlage für Markteinschätzungen und beeinflussen die langfristigen Investmententscheidungen für unsere Portfolios. Professionelle und institutionelle Anleger weltweit nuzten diese Prognosen ebenfalls zur Unterstützung ihrer Asset Allokation sowie zur Festlegung einer Zielgröße für ihre Ertrags- und Risikoerwartungen.
Das „LTCMA-Angebot“ umfasst die komplette Studie (in englischer Sprache), die Executive Summary (auch deutschsprachig verfügbar) und eine Korrelationsmatrix für die wichtigsten Anlageklassen. In dem ausführlichen Report werden Themen wie „Robustes Wachstum und eine höhere Inflation“, „Den Portfolioaufbau an wandelnde Bedingungen anpassen“, ein Blick 30 Jahre zurück und in die Zukunft sowie Chancen für aktives Management in einer neuen Marktstruktur beleuchtet.
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