24.08.2005
Booz Allen Hamilton Untersuchung: Automobilmarkt in Indien verdoppelt Absatzvolumen bis 2010 / Europäische Hersteller unterschätzen Potenzial
München (ots) - 2015 ist der indische schon so groß wie der deutsche Automobilmarkt / Indien bietet sich als Erfolg versprechende Alternative zu China an - als Absatzmarkt wie als Export-Hub / Indische Exporte von Autokomponenten in Höhe von 2,5 Mrd. US$ im Jahr 2010 Indien rückt in den kommenden fünf Jahren zu den fünf wichtigstenAutomobilmärkten weltweit auf. Wachsende Einkommen breiterBevölkerungsteile werden den Absatz bis 2010 verdoppeln. Der Zug fürviele westliche Hersteller und Zulieferer ist fast schon abgefahren,denn einige attraktive lokale Kooperationspartner sind bereitsvergeben. Dies sind die Ergebnisse einer jüngst von der Strategie-und Technologieberatung Booz Allen Hamilton vorgelegtenUntersuchung. Mercedes-Benz ist schon da. Skoda auch. BMW stößt jetzt dazu undinvestiert 40 Mio. US$, Bosch 175 Mio. US$. Lange unbemerkt imSchatten des Wirtschaftskoloss China blieb die Entwicklung auf demindischen Subkontinent. Zu Unrecht: Schon heute ist Indien diefünftwichtigste Wirtschaftsmacht weltweit: - Der Automobil-Absatz wuchs seit 2002 durchschnittlich um 20% - mehr als doppelt so schnell wie das Bruttosozialprodukt - auf 1,1 Mio. Einheiten in 2004. - Kredite werden immer leichter und günstiger verfügbar - so fielen Zinsen für Autokredite in den letzten fünf Jahren von ca. 17% auf ca. 5,5%. - Indien verfünffacht in den nächsten zehn Jahren seine Autobahnkilometer durch schon beschlossene Investitionen in Höhe von 50 Mrd. US$. Nach Berechnungen von Booz Allen Hamilton verdoppelt sich dasheutige Absatzvolumen im Automobilmarkt bis 2010. Bereits 2015 wirdIndien mit Verkäufen von bis zu 3,5 Mio. Fahrzeugen in dieGrößenordnung des deutschen Marktes vorstoßen. Mit noch höhererDynamik entwickelt sich der Markt für motorgetriebene Zwei- undDreiräder, von denen jährlich 5,5 Mio. Stück verkauft werden. Eine Sättigung des Marktes liegt in weiter Ferne. Diesverdeutlicht der Vergleich: fünf Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner inIndien zu zehn Fahrzeugen/Tsd. Einwohner in China sowie 400-500Fahrzeugen/Tsd. Einwohner in Märkten wie Japan, USA und Deutschland. Außer als Absatzmarkt etabliert sich Indien zunehmend alsExport-Hub für komplette Fahrzeuge in die Wachstumsmärkte(Süd-Ost-)Asien und Mittlerer Osten. So eröffneten Mercedes-Benz(1994) und Skoda (2000) lokale Werke zur Montage der E-Klasse bzw.Skoda Octavia. Auch die Investition von BMW dient dem Aufbau einesWerks für die lokale Montage angelieferter Bausätze von 3-er, 5-erund 7-er Modellen. Der Hersteller Hyundai, der bereits mehr als 1Mrd. US$ in Indien investiert hat, setzt auf das Land als Export-Hubfür Kleinwagen, wie etwa den Hyundai Atos. Daneben etabliert sich Indien auch als Komponentenhersteller undAnbieter für Entwicklungsleistungen. So verdoppelten sich dieindischen Exporte von Autokomponenten von einem Volumen unter 0,5Mrd. US$ in 1999 auf über 1 Mrd. US$ in 2004 - im Jahr 2010 rechnetBooz Allen mit mehr als 2,5 Mrd. US$. Indien als Brückenkopf für Gesamt-Asien - Markteintrittsstrategien Nach Ansicht von Jörg Krings, verantwortlicher Automobil-Partnerbei Booz Allen, unterschätzen europäische Hersteller und Zuliefererdie Bedeutung des Marktes noch immer. Heute werden 70 Prozent desindischen Automarktes von drei lokalen Herstellern bedient: Maruti(46%), Tata (16%), Mahindra (7%). Dabei sind die Nummer 1 und Nummer3 bereits in Joint Ventures bzw. Kooperationen eingebunden. Um amerwarteten Wachstum zu partizipieren, müssen konkrete Schritte füreinen schnellen Markteintritt sowie Partnerschaften eingeleitetwerden. - Identifikation von Lieferanten für Komponenten sowie für Entwicklungsleistungen - Allianz/Kooperation mit einem der verbleibenden freien Hersteller - Aufbau und Pflege politischer Netzwerke. Zukünftig ist vorstellbar, Indien - und nicht China - alsstrategischen Brückenkopf für den Gesamtraum Asien zu nutzen. Hierzumuss die Fahrzeugentwicklung/-engineering in Indien angesiedeltwerden, um einen effizienten Know-how-Transfer sicherzustellen. Voneinem rein Lohnkosten getriebenen Aktionismus allerdings warnen dieBerater. Europäische Unternehmen sollten ihre Anstrengungen im indischenMarkt deutlich verstärken, um die sich bietende Chance des sichöffnenden Markts nicht verstreichen zu lassen. Im schlimmsten Falldroht ihnen ein ähnliches Szenario wie mit den chinesischenHerstellern. Diese drängen bereits mit eigenen Modellen auf deneuropäischen Markt. So besitzen lokale indische Player wie dieTata-Group bereits heute Gesamtfahrzeug-Entwicklungskompetenz. UndTata äußert bereits konkrete Absichten, in naher Zukunft mit eigenenProdukten die westlichen Märkte zu erobern. Mit rund 16.600 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten zähltBooz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Strategie- undTechnologieberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum:Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Imvergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 3,3Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 190 Mio. Euro.Originaltext: Booz Allen Hamilton
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Quelle: news aktuell