27.04.2007
Studie von Roland Berger zu transatlantischen Beziehungen aus Sicht europäischer und amerikanischer Spitzenmanager
München (ots) -
- Ergebnis einer umfassenden Erhebung unter europäischen und
amerikanischen Top-Managern zur Zusammenarbeit zwischen USA und
EU: Wichtigste gemeinsame Ziele sind der Ausbau von
Handelsbeziehungen und engere Kooperation beim Kampf gegen
organisierte Kriminalität und internationalen Terrorismus.
- Die Europäer wünschen sich zudem intensivere Zusammen- arbeit in
Außenpolitik, Wissenschaft und Umweltfragen, die meisten
Amerikaner halten das nicht für erstrebenswert.
- Insgesamt messen europäische Spitzenmanager dem Ausbau der
transatlantischen Beziehungen deutlich mehr Bedeutung bei als
ihre amerikanischen Kollegen.
Um die transatlantischen Beziehungen auszubauen, braucht es noch
ein gutes Stück Überzeugungsarbeit in Wirtschaft und Politik:
Europäische und amerikanische Spitzenkräfte jedenfalls messen der
transatlantischen Zusammenarbeit sehr unterschiedliche Bedeutung bei.
Während die meisten europäischen Manager (rund 95 Prozent) eine
engeres Miteinander wünschen, halten rund 40 Prozent der
amerikanischen CEOs die Zusammenarbeit mit der EU für unwichtig. Dies
ergab eine Erhebung unter 170 Top-Entscheidern in den USA und Europa,
durchgeführt von Roland Berger Strategy Consultants und TNS opinion.
Auch setzen Spitzenmanager auf beiden Seiten des Atlantiks
unterschiedliche Ziele: So favorisieren die Europäer eine stärkere
Zusammenarbeit in Außenpolitik, Wissenschaft und Umweltschutz; die
Amerikaner hingegen befürworten vor allem einfachere Visa für
Unternehmen und gemeinsame Initiativen im Kampf gegen Fälscher und
Datendiebe. Einigkeit besteht darüber, die Handels- und
Wirtschaftsbeziehungen auszubauen (98 Prozent der EU-Manager, 70
Prozent der US-CEOs) sowie gemeinsam gegen organisiertes Verbrechen
und internationalen Terrorismus vorzugehen (je 98 Prozent).
"Europäische Manager halten das Thema transatlantische Beziehungen
für deutlich wichtiger als ihre Kollegen jenseits des Atlantiks,"
erklärt Dr. Burkhard Schwenker, Vorsitzender der Geschäftsführung von
Roland Berger Strategy Consultants. "Wirtschaft und Politik gemeinsam
müssen sich offenbar noch stärker engagieren, um in den USA das
Interesse an der EU zu steigern und die traditionelle
Binnenmarkt-Orientierung der Amerikaner zu überwinden."
US-CEOs blicken skeptisch auf transatlantische Beziehung
Für die Erhebung wurden 120 europäische CEOs aus Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien sowie 50
US-Manager von Firmen verschiedener Größe und aus unterschiedlichen
Branchen befragt. Amerikaner und Europäer bewerten demnach die
transatlantischen Beziehungen unterschiedlich: Fast 95 Prozent der
europäischen Manager halten die Zusammenarbeit für wichtig. 40
Prozent der Amerikaner bezeichnen engere Beziehungen hingegen als
unwichtig; nur 12 Prozent sprechen davon, dass die bisherige
transatlantische Zusammenarbeit zu positiven Ergebnissen geführt hat.
Rund doppelt so viele europäische Entscheider (25 Prozent) hingegen
bezeichnen die Kooperation als zufrieden stellend.
Trotz dieser Unterschiede gibt es Bereiche, in denen
Führungskräfte beider Kontinente einer Meinung sind. So teilen
Top-Manager auf beiden Seiten des Atlantiks (50 Prozent in der EU; 54
Prozent in den USA) die Sorge vor aufstrebenden Wirtschaftsmächten
wie China und Indien. "Es geht auch um den Aufbau einer gemeinsamen
Wettbewerbsposition gegenüber den schnell wachsenden neuen
Volkswirtschaften," meint Chef-Stratege Schwenker.
Um auch künftig auf dem Markt zu bestehen, erachten 70 Prozent der
Manager aus den USA und 98 Prozent der europäischen Befragten den
Ausbau von Wirtschaft und Handel für die weitere Zusammenarbeit als
wesentlich. Dazu sollen vor allem Handelsbarrieren abgebaut werden
(68 Prozent der Europäer und 54 Prozent der Amerikaner sprechen sich
dafür aus); wobei US-CEOs (54 Prozent) bilaterale Abkommen
multilateralen Verträgen vorziehen. Und je 98 Prozent der CEOs halten
den Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Terrorismus für
essenziell.
Europäer für mehr Zusammenarbeit in Umweltfragen
Uneins sind sich Europäer und Amerikaner in punkto Harmonisierung
von Industrie- und Bankenstandards. Wirtschaftslenker aus der EU
erwarten aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit der Integration
Europas sinkende Kosten (88 Prozent). Ihre US-Kollegen hingegen
befürchten mehrheitlich (58 Prozent) das Gegenteil. Auch das Thema
Umweltschutz, für die europäischen Manager wesentlich, trifft bei
ihren amerikanischen Kollegen auf geringen Widerhall. 98 Prozent der
EU-Manager möchten hier die Kooperation ausbauen, aber nur 36 Prozent
der Amerikaner teilen diesen Wunsch. Wenig Interesse offenbaren
Amerikas Wirtschaftslenker auch an einer verstärkten Zusammenarbeit
in Wissenschaft, Technik und Außenpolitik.
Interessanterweise halten amerikanische und europäische CEOs die
Wirtschaftskräfte auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks in
mancher Hinsicht für fortschrittlicher als die eigenen Leute.
Europäern wird vor allem Vorbildfunktion bei Corporate Social
Responsibility zugeschrieben, während die USA als führend in
Gentechnik, Datenschutz und Marktöffnung gelten. In Fragen von
Forschungsförderung, Industriepolitik, Corporate Governance oder
Schadensersatzregelungen suchen die Manager Anregungen bei der
jeweils anderen Region.
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 33 Büros in 23 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 1.700
Mitarbeiter haben im Jahr 2005 einen Honorarumsatz von rund 550 Mio.
Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von mehr als 130 Partnern.
Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
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