Capital | Die Spannungen zwischen den USA und China treten wieder auf und treiben das Momentum voran

Daniela Sabin Hathorn, Senior Finanzmarkt Analystin der Capital.com

Erneute Spannungen zwischen den USA und China �berraschen die M�rkte.

Wird der 100%-Zoll eingef�hrt oder nur als Verhandlungsinstrument eingesetzt?
Investmentfonds.de | Eine ruhige Woche f�r Risikoanlagen wurde am sp�ten Freitag auf den Kopf gestellt, nachdem neue US-chinesische Handelsspannungen wieder aufkamen. W�hrend des gr��ten Teils der europ�ischen Sitzung am Freitag stabilisierten sich die Aktien nach einer politisch bedingten Schwankung zu Wochenbeginn in Europa. Als die amerikanischen Kassam�rkte �ffneten, sah es so aus, als w�rde der S&P 500 die Woche ungef�hr unver�ndert schlie�en � ein Beweis daf�r, dass trotz der Wiederaufnahme von Volatilit�t die K�ufer bei Kursr�ckg�ngen weiterhin die Oberhand hatten. Dies �nderte sich jedoch am sp�ten US-Handelstag, als die Drohung hoher Z�lle in H�he von 100 % die Nachrichten erreichte. Die Futures sackten ab, zyklische Werte schnitten unterdurchschnittlich ab, und sichere Hafenwerte wurden nachgefragt. Ein anschlie�ender, vers�hnlicherer Ton in den sozialen Medien l�ste einen Erholungsaufschwung im asiatischen Handel am Montag aus, wobei US-Futures und mehrere asiatische Indizes sich von ihren Tiefstst�nden erholten.

Seltene Erden stehen im Zentrum der modernen Wirtschaft und versorgen alles von Hochleistungshalbleitern �ber Elektromotoren bis hin zu fortschrittlichen Verteidigungstechnologien. Chinas j�ngste Beschr�nkungen � weithin als Reaktion auf bestehende US-Exportkontrollen f�r Chips und Produktionsanlagen angesehen � wirken weniger wie ein wirtschaftlicher Vorschlaghammer und mehr wie ein Verhandlungshebel. Die Botschaft scheint doppelt zu sein: Erstens, exportkontrollen neben Zolltarifen auf den Tisch zu legen; zweitens, beide Seiten nach Monaten der Stagnation zur�ck zu gezielten Gespr�chen zu bewegen.

Seit Freitag stellen Investoren die richtige Frage: Warum gerade jetzt? Eine plausible Antwort ist, dass Peking versucht, die n�chste Phase der Verhandlungen � �ber Z�lle, Exportkontrollen und m�glicherweise �ber Regeln f�r eingehende Investitionen � zu gestalten, indem es Washington daran erinnert, wo kritische Engp�sse in der Versorgung bestehen. Ob dies zu harten Beschr�nkungen eskaliert oder nur ein Schauspiel bleibt, um Zugest�ndnisse zu erzwingen, ist der mit Abstand gr��te Einflussfaktor auf die kurzfristige Risikostimmung.

Das heftige Reflexverhalten verriet uns ebenso viel �ber die Positionierung wie �ber die Politik. Bewertungen waren hoch, der Aufw�rtstrend ausgepr�gt und Volatilit�tsverk�ufer f�hlten sich wohl. Die M�rkte hatten so gehandelt, als sei die Zollsaga gr��tenteils durch Fortschritte mit der EU, Japan und Korea gel�st � China blieb das offensichtliche fehlende Glied. Als diese Annahme ins Wanken geriet, gerieten stark �berkaufte Positionen in Panik. Die Bem�hungen am Montag, einen Teil der Bewegung zur�ckzunehmen, entsprechen einem klassischen Ausverkauf aufgrund von Positionierungen und nicht einer fundamentalen Trendwende � vorerst. Der Weg von hier h�ngt davon ab, ob die Drohung eines 100%-Zolls weiterhin besteht oder schnell zur�ckgenommen wird.

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Quelle: Investmentfonds.de

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