Capital | Warum Unsicherheit nach wie vor die Debatte beherrscht
Daniela Hathorn, Senior Finanzmarkt Analystin der Capital.com
Investmentfonds.de - Die Turbulenzen der letzten Wochen, die sich über alle Anlageklassen erstreckten, hatten eine dominante Ursache: die Unsicherheit über den Kurs der US-Zinsen. Schlagzeilen zu Unternehmensgewinnen, der Hype um KI und einzelne Sonderfälle spielten zwar eine untergeordnete Rolle, aber das Grundproblem bleibt dasselbe: Den Märkten fällt es schwer, die nächsten Schritte der Federal Reserve einzupreisen, da keine aktuellen Inflationsdaten vorliegen, und diese Ungewissheit vergrößert die Streuung der Ergebnisse. Eine größere Streuung bedeutet eine höhere implizite Volatilität, und eine höhere Volatilität mindert die Risikobereitschaft. Am Freitag waren die Äußerungen von Fed-Mitglied Williams, dass eine Zinssenkung im Dezember weiterhin plausibel sei, ein deutliches Beispiel dafür. Seine Äußerungen führten zu einer Neubewertung der Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf über 70 %, obwohl er innerhalb des FOMC offenbar eine Ausnahme darstellt.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat nur teilweise Klarheit geschaffen. Der verspätete Arbeitsmarktbericht für September zeigte sich robust – solide Gesamtbeschäftigungszahlen und über den Erwartungen liegende Löhne –, während die Arbeitslosenquote parallel zu einem Anstieg der Erwerbsbeteiligung auf 4,4 % kletterte. Diese Mischung ließ beide politischen Optionen offen. Die Fed kann es rechtfertigen, angesichts fehlender Daten zur Abwehr von Inflationsrisiken abzuwarten, oder sie kann sich für eine vorsorgliche Zinssenkung aussprechen, falls sich die Konjunkturflaute schneller ausweitet, als die unvollständigen Daten vermuten lassen. Bis die politischen Entscheidungsträger diesen Spielraum eingrenzen, dürfte die Volatilität hoch bleiben.
Gold ist seit jeher ein zuverlässiger Gradmesser für die Unentschlossenheit des Marktes. Trotz des jüngsten Anstiegs der Zinssenkungswahrscheinlichkeit gab es kaum Auswirkungen auf den Goldpreis, der sich in den letzten Handelstagen im Bereich von 4.050 bis 4.060 US-Dollar stabilisiert hat. Das Signal ist kein Zeichen von Panik, sondern von abgesicherter Unsicherheit: Es herrscht genügend makroökonomische Unsicherheit, um die Preise auf einem Mindestniveau zu halten, aber nicht genügend Überzeugung, um einen nachhaltigen Ausbruch zu bewirken.
Insgesamt geht es in der kommenden Woche weniger um eine einzelne Schlagzeile als vielmehr darum, ob sich die Bandbreite plausibler Ergebnisse verringert. Jeder deutliche Hinweis der Fed, der die Unsicherheit im Dezember verringert, würde wahrscheinlich zu einer geringeren Zinsvolatilität und einer stabileren Stimmung für Risikoanlagen führen. Umgekehrt könnte eine weitere Woche mit unklaren Signalen und widersprüchlichen Interpretationen die Schwankungen verlängern.
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