Vanguard | EZB vor Zinspause – Wachstums- und Inflationsdaten stützen abwartende Haltung

Investmentfonds.de | Die Europäische Zentralbank dürfte den Leitzins am Donnerstag unverändert bei 2 Prozent belassen. Aktuelle Wirtschaftsdaten bestätigen die Projektionen vom Juni, die von moderatem Wachstum und weiterem Fortschritt bei der Disinflation ausgehen. Im weiteren Verlauf wird mit einer Zinssenkung im September gerechnet, die den Einlagesatz auf 1,75 Prozent senken könnte. Gleichzeitig bleiben Handelskonflikte, ein schwächeres Lohnwachstum und die Abkühlung der Konjunktur zentrale Risikofaktoren, die eine vorsichtigere geldpolitische Ausrichtung erfordern
Fazit:
Die EZB (Europäische Zentralbank) dürfte den Leitzins in ihrer Sitzung am Donnerstag unverändert bei 2 Prozent belassen. Die jüngsten Wirtschaftsdaten stützen im Wesentlichen die Projektionen der EZB vom Juni, die von einem robusten Wachstum und weiterem Fortschritt bei der Disinflation ausgehen. Wir rechnen weiterhin mit einer zusätzlichen Zinssenkung in diesem Zyklus, voraussichtlich im September, wodurch der Einlagesatz auf 1,75 Prozent sinken würde. Angesichts der fortschreitenden Disinflation im Dienstleistungssektor und Anzeichen für eine weitere Abschwächung des Lohnwachstums sind die Risiken in Richtung einer Unterschreitung der Inflationserwartungen und zusätzlicher Zinssenkungen gegenüber unserem Basisszenario verschoben.Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Es wird allgemein erwartet, dass die EZB die Zinssätze diese Woche unverändert lässt, wobei die aktuellen Daten weitgehend mit den Juni-Prognosen des EZB-Stabs übereinstimmen. Handelskonflikte bleiben jedoch ein wesentliches Abwärtsrisiko.
- Wir erwarten nur geringe Änderungen in der Kommunikation. Der EZB-Rat dürfte seine datenabhängige Haltung bekräftigen, während Präsidentin Lagarde voraussichtlich betonen wird, dass die Geldpolitik „an einem guten Punkt“ sei, die EZB jedoch bereit bleibe, auf Veränderungen im Ausblick zu reagieren.
- Wir rechnen weiterhin mit einer weiteren Zinssenkung im September, gestützt durch schwächeres Wachstum im kurzfristigen Horizont und gedämpften Inflationsdruck.
- Die Risiken sind in Richtung eines lockereren geldpolitischen Kurses verschoben, insbesondere im Fall einer Unterschreitung der Inflation oder bei weiterer Eskalation der Handelskonflikte.
Wachstumsausblick:
Das BIP für das erste Quartal wurde auf 0,6 Prozent nach oben korrigiert (gegenüber 0,3 Prozent in den Juni-Prognosen), was hauptsächlich auf Irland und vorgezogene Handelsaktivitäten zurückzuführen ist. Für das zweite Quartal erwarten wir eine Stagnation, sodass das Wachstum im ersten Halbjahr weitgehend den Prognosen der EZB entsprechen dürfte. Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf dürfte die zunehmende Unsicherheit, insbesondere im Außenhandel, das Wachstum belasten.Arbeitsmarkt:
Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 6,3 Prozent, nach 6,2 Prozent im April. Wir gehen davon aus, dass sich die Dynamik am Arbeitsmarkt angesichts des verhaltenen Wachstumsaussichten und entsprechender Signale aus vorherigen Umfragen abschwächen wird. Die ausgehandelten Löhne gingen im ersten Quartal deutlich zurück, von 4,1 Prozent im Jahresvergleich auf 2,4 Prozent, während die Lohnkosten pro Beschäftigten auf 3,8 Prozent zurückgingen, was auf eine allgemeine Abschwächung des Lohndrucks hindeutet. Der Lohnindikator der EZB signalisiert eine weitere Abschwächung im weiteren Jahresverlauf.Inflation:
Die Kerninflation verharrte im Juni bei 2,3 Prozent, während breiter gefasste Inflationsindikatoren nachließen. Es besteht nun ein zunehmendes Risiko, dass die Inflation bis Ende 2026 unter den Zielwert fällt, da das Wachstum leicht unter dem Trend liegt und das Lohnwachstum sich normalisiert hat (und voraussichtlich weiter sinken wird). Die Aufwertung des Euro wirkt zusätzlich dämpfend auf die Preise importierter Waren.Handelsspannungen:
Der aktuelle effektive Zollsatz auf EU-Exporte liegt bei etwa 10 Prozent. Unser Basisszenario geht von einem Anstieg auf 15 Prozent bis Jahresende aus, insbesondere für Sektoren wie Metalle, Pharmazeutika und Halbleiter. Der Ausblick für den Außenhandel bleibt stark unsicher, mit einer großen Bandbreite möglicher Entwicklungen für Europa. Die Gefahr eines US-Zolls von 30 Prozent stellt ein wesentliches Abwärtsrisiko für Wachstum und Inflation dar. Während ein günstiges Handelsabkommen den Handlungsdruck der EZB mindern könnte, würde eine Eskalation voraussichtlich stärkere Zinssenkungen erfordern als derzeit im Basisszenario angenommen.Stimmen aus dem EZB-Rat:
Die Mehrheit der Ratsmitglieder hat signalisiert, dass der aktuelle geldpolitische Kurs angemessen ist. Chefökonom Philip Lane und Vizepräsident Luis de Guindos haben darauf hingewiesen, dass die Juni-Voraussagen eine weitere Zinssenkung vorsehen. Ratsmitglied Isabel Schnabel hingegen betont die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit sowie die bevorstehende fiskalische Expansion in Deutschland und sieht die Hürden für zusätzliche Lockerungsschritte höher. Diese unterschiedlichen Positionen unterstreichen die Bedeutung der kommenden Daten für die Zinsentscheidung im September.***
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