AllianceBernstein | Trotz Zöllen und Wachstumssorgen: High Yield liefert

Investmentfonds.de | In einem Jahr voller Handelskonflikte, schwachem Beschäftigungswachstum und anhaltender Unsicherheit überrascht die Stabilität einer Anlageklasse besonders: Hochzinsanleihen. Während Aktienmärkte teils stark schwankten, lieferten sie eine konstante Performance und zählen nun zu den Top-Performern. Solide Fundamentaldaten, hohe Renditen und vorsichtige Bilanzen der Emittenten bilden die Basis. In folgendem Marktkommentar erklärt Will Smith, Senior Vice President und Leiter US High Yield Credit bei AllianceBernstein, warum High Yields trotz geopolitischer Spannungen, enger Spreads und konjunktureller Risiken attraktive Perspektiven bieten – und wie Anleger von ihrer Widerstandsfähigkeit profitieren können.
Während die Aktienmärkte mit starken Schwankungen zu kämpfen hatten, lieferten Hochzinsanleihen in den vergangenen zwölf Monaten eine robuste Performance. Nach einem starken zweiten Quartal gehören sie zu den besten festverzinslichen Anlageklassen des Jahres 2025. Die Gründe dafür sind solide Fundamentaldaten, hohe Renditen und eine konservative Bilanzpolitik. Dies ist umso erstaunlicher vor dem Hintergrund, dass Anleger über die weiteren Zollankündigungen und die aggressive Handelspolitik der USA zurecht besorgt sind. Dazu kommen noch das schwächer als erwartete Beschäftigungswachstum und Anzeichen einer Konjunkturabkühlung. Es wäre daher nachvollziehbar, wenn diese wirtschaftlichen Risiken den Hochzinsmarkt deutlich ausbremsen würden. Eine Entwicklung, die nicht absehbar – und nach unserer Ansicht auch unwahrscheinlich – ist.
Solide Basis, Enge Spreads
Die Fundamentaldaten der Unternehmen in den USA und Europa haben etwas nachgegeben, sind aber weiterhin solide. Zwar werden derzeit mehr Kredite herabgestuft als hochgestuft, gleichzeitig haben sich die Zinsdeckungsquoten und EBITDA-Margen verschlechtert; die Fundamentaldaten waren bisher jedoch außerordentlich stark: Nach der Pandemie wurden leistungsschwache Unternehmen aussortiert und die Kreditqualität hat sich insgesamt verbessert. Diese Kennzahlen nähern sich nun wieder ihren langfristigen Durchschnittswerten an (siehe Abbildung 1).Was die aktuell engen Kreditspreads betrifft, müssen Anleger aktuell wenig besorgt sein. Angesichts des gestiegenen Zinsniveaus machen Spreads nur noch einen kleineren Teil der Gesamtrendite aus. Wichtiger ist: Nicht die Spreads treiben die Erträge, sondern die Rendite selbst. Während der Spread einer Anleihe lediglich eine Momentaufnahme ihres Kreditrisikos im Vergleich zu Staatsanleihen widerspiegelt, bildet die Yield to Worst die erwartete Gesamtrendite ab – und berücksichtigt dabei sowohl das Zinsniveau von Staatsanleihen als auch die Kreditspreads. Aus diesem Grund ist die Worst-Case-Performance, unabhängig vom Umfeld, ein verlässlicher Indikator für die erwartete Fünf-Jahres-Rendite. Diese liegt derzeit nahe dem 75. Perzentil bei Anleihen mit einer Dauer von zehn Jahren (siehe Abbildung 2). Angesichts dieser hohen Erträge rechnen wir damit, dass Hochzinsanleihen in den kommenden Jahren ähnliche Renditen wie Aktien erzielen werden.
Hohe Erträge gleichen Spread-Volatilität aus
Anleger sollten natürlich immer mit dem Risiko rechnen, dass sich die Spreads ausweiten. Ein Beispiel dafür war im April zu beobachten, als die Kreditspreads als Reaktion auf neue Zölle anstiegen. Der Sektor zeigte sich jedoch widerstandsfähig und diese Entwicklung kehrte sich schließlich wieder um. Dies unterstreicht einerseits die Trägheit der Spreads, die über längere Zeiträume hinweg innerhalb einer Bandbreite bleiben können, und andererseits die soliden Fundamentaldaten des aktuellen Hochzinsmarktes.Die Spreads könnten sich jedoch wieder ausweiten, wenn die kurzfristigen Zinsen in Antizipation auf eine Fed-Zinssenkung steigen. Da Hochzinsanleihen von einem Zinsanstieg wahrscheinlich profitieren würden, könnten die Preise jedoch selbst bei einer Ausweitung der Spreads nach oben gehen. Zudem werden auch die handelsbezogenen Risiken nicht so schnell verschwinden, sodass weiterhin mit Spread-Volatilität gerechnet werden muss. Trotzdem gehen wir davon aus, dass die Erträge einen ausreichenden Puffer gegen die negativen Preiseffekte einer Spread-Ausweitung bieten. Das unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des Hochzinsmarktes.
Unternehmen konzentrieren sich auf Umschuldung und Refinanzierung
Die Unsicherheit im Handel hat nicht nur die Finanzmärkte durcheinandergebracht und die Handelspartner der USA im Dunkeln gelassen, sondern auch die Bilanzen der Unternehmen gestärkt – wenn auch unbeabsichtigt. Da die Haushaltsplanung vor diesem chaotischen Hintergrund sehr schwierig ist, haben sich Emittenten von Hochzinsanleihen dafür entschieden, ihr Betriebskapital zu stärken und ihre Verschuldung auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Sie warten ab, wie sich Handels- und Zollsituation weiterentwickeln.Dieser konservativere Ansatz spiegelt sich sowohl im begrenzten Volumen der Netto-Neuemissionen auf den europäischen und US-amerikanischen Märkten als auch in der Verwendung der Emissionserlöse durch die Emittenten wider. Eine Welle an Neuemissionen wäre besorgniserregend, insbesondere wenn diese zur Finanzierung von fremdfinanzierten Übernahmen und M&A-Aktivitäten verwendet würden. Bei den meisten Neuemissionen handelt es sich allerdings um Umschuldungen und Refinanzierungen (siehe Abbildung 3). Diese Unternehmensmaßnahmen sind kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass die Spreads bis heute stabil bleiben und das Hochzinsuniversum relativ sauber gehalten wurde. Selbst im Falle eines externen Schocks ist nicht mit einem Einbruch der Hochzinsmärkte zu rechnen, da die Marktüberschüsse weitgehend aus dem System abgezogen wurden.
Solides Schuldenmanagement sorgt für Ruhe am Hochzinsmarkt
Die weltweiten Handelskonflikte mit den USA haben Emittenten nicht nur zu einem vorsichtigeren Schuldenmanagement gezwungen, sondern auch die anhaltenden Sorgen über eine drohende, gleichzeitige Fälligkeit einer großen Anzahl an Anleihen gemildert. Diese Dynamik hatte Anleger in den letzten 30 Jahren beunruhigt, da jeweils innerhalb der kommenden zwei bis vier Jahren große Schuldenbeträge fällig wurden. Diesmal refinanzieren sich die Emittenten still und leise und konzentrieren sich bei kurzlaufenden Anleihen auf hochwertigere Schuldtitel. Was unter normalen Umständen also Anlass zur Sorge wäre, verlief diesmal weitgehend ohne Zwischenfälle – ein Trend, der sich fortsetzen dürfte.Dennoch sind hochverzinsliche Anleihen keineswegs immun gegen wirtschaftliche Turbulenzen und genauso wenig sind sie rezessionssicher. Angesichts der hohen Bonität, der stattlichen Renditen und der umsichtigen Bilanzpolitik der Emittenten könnte diese etwas langweiligere Version von Hochzinsanleihen für Anleger jedoch genau das Richtige sein, um durch die aktuell unvorhersehbaren Märkte zu navigieren.
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