Ein
Indexfonds ist darauf ausgerichtet, das Wertpapier-Portfolio
des Index an den er sich anlehnt sowohl nach Art und
Gewichtung der unterschiedlichen Papiere nachzubilden.
Sofern dies gelingt wird der Fonds eine fast gleichgerichtete
(abzüglich Kosten) Entwicklung wie der ihm zugrunde
liegende Index nehmen.
Da die Fondsgesellschaft nur einmal bei Auflegung des
Fonds das Portfolio zusammenstellen muß und lediglich
Neuzuflüsse des Fonds neu disponiert werden müssen spricht
man von einem sogenannten "passiv gemanagten Fonds".
Aufwendiges Wertpapier-Research sowie ständige Transaktionen
entfallen im Vergleich zu herkömmlichen Fonds.
Zu unterscheiden sind sogenannte "indexnahe Fonds" und
die klassischen Indexfonds. Bei indexnahen Fonds stimmt
die Anzahl der verschiedenen im Fonds enthaltenen Titel
oder deren Gewichtung nicht 1 zu 1 mit der Struktur
des Index überein. Die Gründe hierfür können beispielsweise
rechtlicher Natur sein. So hat die Telekom-Aktie ein
Gewicht von 15% im DAX. Der deutsche Gesetzgeber erlaubt
jedoch lediglich einen maximalen Anteil von 10% eines
Titels im Gesamtportfolio eines Investmentfonds. Behelfsmäßig
werden statt dessen Papiere in das Portfolio genommen,
die entweder eine gleichartige Entwicklung mit dem Index
erwarten lassen (z.B. DAX-Futures) oder bei denen eine
ähnliche Entwicklung wie die des zu ersetzenden Papiers
vermutet werden kann .
Die klassischen Indexfonds bilden den Index hingegen
exakt ab.
Indexfonds wurden erstmals Mitte der 70er Jahre in den
USA aufgelegt. Im Jahre 1999 waren annähernd 40% aller
in den USA vertriebenen Fonds Indexprodukte. Indexfonds
spielen in Europa derzeit noch eine untergeordnete Rolle.
Es wird jedoch erwartet, daß diese in den kommenden
Jahren einen Anteil von bis zu 50% des Fondsmarktes
einnehmen werden.
|