Weberbank: Rallye an den Rentenmärkten setzt sich fort
Im Gegensatz zu den USA fielen die Wirtschaftsdaten in Europa mehrheitlich positiv aus. Der Anstieg des BIP für das zweite Quartal 2010 überraschte mit 1,0% auf der positiven Seite. Insbesondere Deutschland überzeugte mit dem stärksten Quartals- wachstum seit 1987 (+2,2%) und verdeutlicht wie stark und dynamisch der exportgetriebene Aufschwung in Deutschland ausfällt. Auf der anderen Seite brach die griechische Wirtschaft mit -1,5% noch stärker ein, als von den Volkswirten erwartet worden war. Die Ungleichgewichte innerhalb der Währungsunion bleiben damit weiter bestehen und die Sorge um die europäische Stabilität wird uns auch in Zukunft beschäftigen. Trotz der guten Zahlen für das zweite Quartal steht für die zweite Jahreshälfte eine langsamere Konjunkturgangart ins Haus. So dürfte sich Europa nicht von der abschwächenden konjunkturellen Entwicklung in den USA und China abkoppeln können. Der Lagerzyklus als auch der nachlassende Schwung im Außenhandel sowie die fiskalische Konsolidierung sollten die Dynamik des Wirtschaftsaufschwunges abschwächen. Die Rallye am deutschen Rentenmarkt scheint kein Ende zu finden. So erreichte die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe mit 2,32% einen historischen Tiefstand. Selbst gute Wirtschaftsdaten aus Deutschland bzw. Europa konnten dem Anstieg der Rentenmärkte nicht schaden. Zu tief sitzen die Sorgen der Marktteilnehmer über die Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs in Amerika und die Reaktion der US-Notenbank. Wir sind – trotz des niedrigen Renditeniveaus – weiterhin der Meinung, dass die Rentenmärkte Aufwärtspotential haben. Zwar könnte es angesichts der enormen Kurssteigerungen jederzeit zu einer technischen Gegenbewegung kommen, diese würden wir aber als Kaufchancen nutzen. Die von uns erwartete Konjunkturabkühlung sowie die anhaltenden Diskussionen über ein erneutes abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession dürfte den deutschen Rentenmarkt weiter unterstützen. Das nervöse Auf und Ab an den europäischen Aktienbörsen setzt sich weiter fort. Nachdem der DAX ein neues Jahreshoch erreichte und die Mehrzahl der Markteilnehmer von einer Fortsetzung der Rallye ausging, kippte die Stimmung zuletzt wieder ins Negative. Die schwächer als erwartete Entwicklung der US-Wirtschaft sowie Anzeichen einer wirt- schaftlichen Abkühlung in China ließen die Ängste vor einer erneuten Rezession in den USA zurückkehren. Der positive Verlauf der europäischen Berichtssaison konnte in diesem Umfeld den Markt nicht unterstützen. Mit dem Auslaufen der Berichtssaison fällt in den kommenden Wochen ein wesentlicher Unterstützungsfaktor weg und die Konjunkturdaten werden einen deutlich stärkeren Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Wir gehen weiterhin von einer Fortsetzung der schwankungsanfälligen Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte aus. Dabei dürften sich die Ängste vor einem erneuten Abgleiten in eine Rezession mit den positiven Faktoren einer günstigen Bewertung der Aktienmärkte sowie einer soliden Gewinnsituation bei den Unternehmen die Waage halten. Aus charttechnischer Sicht sollten Anleger die Marke von 6060 im DAX im Auge behalten. Bei einem nachhaltigen Bruch dieser Marke wären Rücksetzer bis 5945-5900 vorstellbar. Darunter wäre 5.700 das nächste Kursziel. Der kräftige Anstieg des Euro zum Dollar hat ein abruptes Ende gefunden. Trotz der sich eintrübenden Konjunkturaussichten aus den USA und der damit verbundenen Dämpfung der Zinserwartungen, entschlossen sich die Marktakteure in die klassischen sicheren Häfen und damit auch in den Dollar zu flüchten. Kurzfristig sollte es dem Euro gelingen bei 1,28 USD/EUR einen Boden zu bilden und wieder in den Bereich um 1,35 EUR/USD zu steigen. Die voraussichtliche Abkühlung der Wirtschaft im zweiten Halbjahr dürfte auf mittelfristiger Sicht einen stärkeren Dollar gegenüber dem Euro begünstigen.
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