BVI: Deutsche sch�tzen Rentenpaket falsch ein

K�ln, den 09.10.2014 (Investmentfonds.de) -

Thomas Richter, Hauptgesch�ftsf�hrer des BVI Derzeit erhalten tausende Eltern gute Nachrichten von der Deutschen Rentenversicherung. Die Bescheide, die ihnen ins Haus flattern, informieren sie n�mlich �ber die Auswirkungen der so genannten �M�tterrente�. Sie sieht eine zus�tzliche Anerkennung von Erziehungs- zeiten vor und bedeutet damit bares Geld. Die Ma�nahme ist Teil des gro�en Rentenpakets, das im Juli dieses Jahres in Kraft getreten ist. Kernelemente sind die Anrechnung h�herer Kindererziehungszeiten und die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren. So erfreulich das Rentenpaket f�r Eltern, langj�hrige Beitragszahler und Fr�hrentner ist, so unklar sind den Deutschen offenbar die Folgen: Auf insgesamt 160 Milliarden Euro summieren sich die Mehrausgaben laut Hochrechnungen von Sachverst�ndigen bis zum Jahr 2030 � das ist eines der bislang teuersten Vorhaben der Wahlperiode. �Eine solche Zusatz- belastung kann selbst bei steigenden Steuereinnahmen lediglich �ber h�here Rentenbeitr�ge und sinkende Renten im Alter ausgeglichen werden�, sagt Thomas Richter, Hauptgesch�ftsf�hrer des BVI. Doch das ist den B�rgern offenbar nicht bewusst. Einer repr�sentativen Umfrage des Forschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag des deutschen Fondsverbandes BVI zufolge rechnen 63 Prozent der Befragten entweder mit keinen Folgen f�r ihre sp�tere Rente oder sogar mit einer h�heren Auszahlung im Alter. Lediglich ein Viertel der Befragten ist der Ansicht, dass ihre pers�nliche Rente aufgrund der Mehrausgaben sinken wird. Ent- sprechend halten es die Wenigsten f�r erforderlich, ihre private Alters- vorsorge wegen des Rentenpakets anzupassen; 82 Prozent planen, ihre Sparanstrengungen entweder gar nicht zu �ndern oder sogar zu reduzieren. Lediglich 16 Prozent wollen mehr sparen.

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Die Mehrbelastungen werden vielmehr gedanklich auf die n�chste Generation geschoben: �ber die H�lfte der Befragten (rund 60 Prozent) glaubt, dass die Kosten des Rentenpakets die J�ngeren tragen m�ssen. �Das Rentenpaket trifft mittelfristig jedoch alle. In unserem heutigen umlagefinanzierten Rentensystem schm�lern nun mal die Mehrausgaben die Renten von morgen. Wir fordern daher eine st�rkere staatliche Unterst�tzung der B�rger beim Aufbau von privatem Altersverm�gen�, so Richter. Zwar liege die Sparquote der Deutschen konstant bei etwa zehn Prozent des verf�gbaren Einkommens pro Jahr. Beim Verm�genswachstum rangieren die Deutschen im weltweiten Vergleich jedoch auf den letzten Pl�tzen. �Schuld ist eine falsche, geradezu aktienfeindliche, staatliche Vor- sorgepolitik. W�hrend in den USA oder Schweden gro�e Teile der be- trieblichen Altersvorsorge in Aktien stecken, wird diese Art der Vorsorge in Deutschland immer noch systematisch benachteiligt�, so Richter.

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Dass die staatliche Rente im Alter � unabh�ngig vom j�ngsten Rentenpaket � nicht ausreichen wird, davon zeigte sich immerhin eine knappe Mehrheit der Befragten �berzeugt (53 Prozent). Diese machen sich auch �ber das Ausma� einer drohenden Rentenl�cke wenig Illusionen: Knapp 70 Prozent davon sch�tzten ihre Rentenl�cke auf mindestens 250 Euro pro Monat. Dreiviertel sorgen deswegen auch schon mit eigenen Ersparnissen vor (77 Prozent), rund ein Drittel setzt im Alter auf die Unterst�tzung von Familienangeh�rigen (33 Prozent) und ebenso viele auf die Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung. 13 Prozent hoffen auf eine Erb- schaft. Zur Finanzierung des Rentenpakets Das Rentenpaket ist die gr��te Leistungsausweitung der gesetzlichen Rente seit Jahrzehnten. Die �Rente mit 63� finanzieren die Beitrags- zahler, also die jetzigen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Auch die Rentner zahlen indirekt mit; ihre Netto-Standardrente sinkt laut der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2030 durch das Rentenpaket um 1,6 Prozent. Die M�tterrente wird aus der Reserve der Rentenkasse von derzeit 31 Milliarden Euro gezahlt. 2017 wird die Reserve voraus- sichtlich ersch�pft sein und die M�tterrente aus Steuermitteln beglichen. Dem Arbeitsministerium zufolge wird der Rentenbeitrags- satz entsprechend ab dem Jahr 2019 auf 19,7 Prozent und 2025 auf 20,8 Prozent steigen. Die Deutsche Rentenversicherung rechnet auf- grund des Rentenpakets k�nftig au�erdem mit einem niedrigeren Rentenniveau. �ber die Studie Bei der Umfrage handelt es sich um eine bev�lkerungsrepr�sentative Erhebung von TNS Infratest. Insgesamt wurden 1.007 Telefoninterviews bei der Bev�lkerung in Deutschland ab 18 Jahren durchgef�hrt. Die Umfrage fand Ende Juli statt, also kurz nach Inkrafttreten des Rentenpakets und wenige Monate nach der Verabschiedung des Renten- pakets durch die Regierung.

Quelle: Investmentfonds.de

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