Aberdeen Investments | Schwellenländeranleihen – Wie Trumps Rückkehr Chancen eröffnet
Aberdeen Investments
Investmentfonds.de - Frankfurt a. Main, 04.12.2025 - Es ist ein Jahr her, seit US-Präsident Donald Trump sein politisches Comeback feierte und am 5. November 2024 die US-Wahl gewann. Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus kehrte Unsicherheit in den Welthandel zurück und gipfelte in den sogenannten „Liberation Day“-Zöllen, die die Finanzmärkte erschütterten. Für die Schwellenländer bedeutete das vergangene Jahr eine Zeit voller Höhen und Tiefen, geprägt von starken Schwankungen, Anpassungsfähigkeit und einer bemerkenswerten Widerstandskraft.
Die Ruhe nach dem Sturm
Trotz der anfänglichen Turbulenzen haben die Schwellenländer den Zollschock überraschend gut verkraftet. China, oft im Mittelpunkt der US-Handelsmaßnahmen, hat die Auswirkungen weitgehend abgeschüttelt. Die politischen Entscheidungsträger lenkten Exporte um und hielten die Wachstumsdynamik durch verstärkte Investitionen in grüne Technologien aufrecht.Andere Schwellenländer profitierten von einer Reihe günstiger Faktoren: Die Einführung von Technologien der künstlichen Intelligenz in den USA kurbelte die weltweite Nachfrage nach Komponenten und Dienstleistungen an; ein schwächerer Dollar milderte den finanziellen Druck, sodass viele Zentralbanken die Zinsen senken konnten; und Washingtons letztendlicher Rückzug von seinen aggressivsten Zollandrohungen trug dazu bei, die Nerven der Anleger zu beruhigen.
Schöne neue Welt
Nach Trumps Rückkehr zeichnen sich neue, weniger formelle Handelsabkommen ab. Die jüngste Eskalation zwischen den USA und China zeigt jedoch die Fragilität dieses Systems. Sollte der Oberste Gerichtshof Trumps Anwendung des International Emergency Economic Powers Act für unzulässig erklären, könnten viele dieser Vereinbarungen hinfällig werden. Eine Entscheidung wird bis Jahresende erwartet.Ausblick auf 2026
Die US-Handelspolitik und die Zinsschritte der Fed bleiben zentrale Faktoren für globale Liquidität und die Stimmung gegenüber Schwellenländern. Die Fed dürfte trotz der verzögerten Inflationseffekte der Zölle weitere Lockerungen vornehmen, da schwache Arbeitsmarktdaten – insbesondere außerhalb der Landwirtschaft – darauf hindeuten. Zölle und eine restriktivere Migrationspolitik belasten das US-Wachstum, was den Dollar zusätzlich unter Druck setzt.In Schwellenländern wirken die Überkapazitäten in der chinesischen Industrie und straffere Haushaltsdisziplin disinflationär. Das erleichtert Zinssenkungen und schafft ein günstiges Umfeld für Anleihemärkte in Schwellenländern.
Die zentrale Frage: Wie wirken diese gegenläufigen Kräfte auf Anleger in Schwellenländeranleihen?
Schwellenländeranleihen in Hartwährung – Wende
Die Kreditspreads haben sich in den Jahren 2024 und 2025 deutlich verengt, vor allem am unteren Ende des Ratingspektrums – bei CCC-Titeln und Emittenten, die sich aus Zahlungsausfällen herausarbeiten.Wie in vielen Kreditmärkten sind die Spreads inzwischen eng, wodurch der Fokus stärker auf dem Carry liegt: Renditen liegen bei rund 8,5 % für Mainstream-Schwellenländeranleihen und über 10 % in den Frontier-Märkten – ein attraktives Niveau im Vergleich zu anderen Segmenten.
Trotz zweijähriger starker Performance gab es lange Nettoabflüsse. Doch seit April verzeichnen Staatsanleihen in Hartwährung elf Wochen in Folge Zuflüsse. Nach einem Tief von minus 9,8 Mrd. US-Dollar im April liegen die Zuflüsse laut JP Morgan seit Jahresbeginn bei plus 4 Mrd. US-Dollar. Hinter dieser Entwicklung stehen verbesserte Fundamentaldaten: Der Primärmarkt öffnet sich wieder für Hochzins-Emittenten, Fälligkeitsprofile werden verlängert, Haushaltsdefizite sinken. Angola und Kenia haben zuletzt neue Anleihen begeben und bestehende Laufzeiten angepasst. Weitere Emissionen – etwa aus Nigeria und Jordanien – werden vor Jahresende erwartet.
Die US-Geldpolitik bleibt ein wichtiger Einflussfaktor, ist aber nicht allein entscheidend. Mit Blick auf 2026 sehen wir ein konstruktives Umfeld für Schwellenländeranleihen.
Lokale Währungen der Schwellenländer – weiteres Aufwärtspotenzial
Was die lokalen Märkte angeht, bleiben wir positiv und glauben, dass die Renditen durch einen schwächeren US-Dollar und niedrigere Zinsen in den Schwellenländern gestützt werden können. Der JP Morgan GBI Global Diversified Index hat im Jahr 2025 (Stand: 17. Oktober 2025) eine Rendite von über 15 % erzielt, wobei Devisengewinne über 6 % dazu beigetragen haben.Die Mittelzuflüsse in Strategien in lokaler Währung belaufen sich auf insgesamt über 7 Mrd. US-Dollar – ein bescheidener Wert, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren. Darüber hinaus wird die Diversifizierung der Anleger weg von den USA hin zu Schwellenländeranleihen in lokaler Währung den Sektor stützen. Zuvor hatten große US-Geldmanager ihre Allokationen von Schwellenländeranleihen weg und hin zu privaten Krediten (im Wesentlichen US-Investitionen in US-Kapitalmärkte) verlagert. Dieser Trend kehrt sich nun um, wenn auch langsam, da große Institutionen wie Versicherungen und Pensionsfonds Zeit benötigen, um ihre Vermögensallokation anzupassen. Dennoch glauben wir, dass dieser Trend Bestand haben wird und erwarten für 2026 eine weiterhin starke Performance der lokalen Währungen, sowohl aus Zins- als auch aus Wechselkurssicht.
Abschließende Gedanken
Die Rückkehr von Präsident Trump hat die Schwellenländer auf die Probe gestellt – von politischen Entscheidungen bis hin zu Zöllen. Dennoch haben viele Länder sein Comeback nicht nur überstanden, sondern sind sogar gestärkt daraus hervorgegangen. Einige befinden sich in einer soliden Haushaltslage und haben ihre Handelspartnerschaften nach Trump 1.0 neu ausgerichtet. Für Anleger gehören hohe einstellige Renditen nach wie vor zu den attraktivsten Angeboten auf den Anleihemärkten. Deshalb bleiben wir auch mit Blick auf das Jahr 2026 konstruktiv gegenüber den Schwellenländern eingestellt.*** - Anzeige -
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