Columbia Threadneedle | Attraktiv bewertet und übersehen: Europas Unternehmen

Europas Unternehmen profitieren von Wiederaufrüstung, Tech-Ausverkauf und Trump-Zöllen
Trumps Zölle zeigen Wirkung – doch nicht unbedingt so, wie vom Präsidenten geplant. Die Zölle schaden auch amerikanischen Unternehmen und setzen die chinesischen Wettbewerber Europas unter Druck. Zusammen mit dem Ausverkauf im Tech-Sektor und den europäischen Maßnahmen zur Wiederaufrüstung konnte Europa mit einer starken Outperformance gegenüber den USA glänzen. Francis Ellison, Client Portfolio Manager, European Equities bei Columbia Threadneedle Investments, diskutiert in seinem Marktkommentar, wie diese Faktoren zusammenspielen, worauf Anleger achten sollten und wo er Chancen sieht.
Investmentfonds.de | Frankfurt/Wien, 17.04.2025. Nach der langen Outperformance von US-Aktien hat sich das Blatt nun gewendet. Dennoch sind Anleger in Europa unterinvestiert. Dabei sprechen nicht nur günstige Preise für europäische Unternehmen. Europas Aktienmärkte sind zudem gut diversifiziert und einige Unternehmen profitieren sogar von den Zöllen Donald Trumps. Dabei sollten Anleger auf Selektion achten und alteingesessene Industrien vermeiden. Attraktiv sind dagegen Player mit langfristig nachhaltigen Geschäftsmodellen, die es ihnen ermöglichen, Krisen zu überstehen und dabei sogar aufzublühen.
Seit Jahresbeginn entwickelten sich europäische Indizes 15 Prozent besser als die USA und sind aktuell auch niedriger bewertet. Dennoch sind Anleger in Europa unterinvestiert, während sie in den USA übergewichtet sind – allein schon, weil die USA für viele Investoren einen zu großen Teil des Weltindex ausmachen. Das führt zu Konzentrations- und Währungsrisiken in ihren Portfolios. Mit einem Engagement in ausgewählten europäischen Aktien erhalten Anleger dagegen eine gute Diversifizierung und profitieren zusätzlich von einem günstigen makroökonomischen Umfeld.
Tech-Ausverkauf und mehr geldpolitischer Spielraum
Die Performance des US-Marktes ist sehr stark von Technologiewerten getrieben, die bisher den größten Anteil an den Renditen hatten. Diese Dominanz hat zuletzt jedoch wieder nachgelassen, auch aufgrund der Nachrichten rund um DeepSeek zu Beginn des Jahres – diese hatten einen Ausverkauf bei Technologiewerten ausgelöst. Das wird wahrscheinlich andere Bereiche begünstigen, die bisher nicht im Rampenlicht standen. Vor allem dürfte jedoch Europa davon profitieren.Ein weiteres Argument für europäische Aktien ist die Entwicklung der Zinssätze: Diese ist in Europa günstiger als in den USA. Die Federal Reserve (Fed) hatte zuletzt verkündet, es bestünde keine Eile, die Zinssätze weiter zu senken – die Europäische Zentralbank (EZB) scheint dagegen einen größeren Spielraum zu haben. Sie hat im März die Leitzinsen zum zweiten Mal gesenkt, diese liegen nun bei 2,5 Prozent – und weitere Zinssenkungen könnten anstehen. Das schafft ein günstiges Umfeld für europäische Unternehmen.
Europa profitiert von Trumps Zollpolitik
Das makroökonomische und politische Umfeld verändert sich, was sich ebenfalls positiv auswirkt. Die Wahlen in Deutschland fielen weniger turbulent aus als befürchtet, und die Reform der Schuldenbremse sowie der Fokus auf Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben verleiht bestimmten Titeln Auftrieb. Trumps Zollpolitik stellt zwar weiterhin ein Risiko dar. Allerdings trifft sie sowohl US-Unternehmen als auch Firmen in Übersee. Hinzu kommt: Es gibt einige europäische Unternehmen, die von solchen Zöllen nicht betroffen sind oder sogar davon profitieren, zum Beispiel weil sie vor Ort produzieren – oder weil die Zölle ihre chinesischen Konkurrenten stärker benachteiligen.Qualitätsunternehmen und Nebenwerte attraktiv
Die Chancen stehen gut, dass sich Europa weiterhin gut entwickelt, doch die Trump-Zölle belasten natürlich die Aktienmärkte im Allgemeinen. Je nachdem wie sich die Situation entwickelt, könnte das Wachstum leiden, was jedoch auch zu niedrigeren Zinssätzen in Europa führen würde.Eine potenzielle Lösung des Ukrainekonflikts würde beispielsweise zu niedrigeren Energiekosten und höheren Infrastrukturausgaben führen. Neben den positiven humanitären Auswirkungen, die ein Frieden in Europa mit sich bringt, würden sich auch die wirtschaftlichen Aussichten verbessern. Die Wachstumschancen und die Bewertungen würden also steigen, was wiederum Reinvestitionen sowie das Kreditwachstum ankurbeln dürfte. Das ermöglicht es der EZB auch, die Zinssätze weiter zu senken.
Es gibt also viele Faktoren, die ausgewählte europäische Aktien begünstigen – doch der Markt ist sehr heterogen und es gibt gute und schlechte Unternehmen. Daher ist es umso wichtiger, Fallstricke zu umgehen. Anleger sollten überkommene Branchen vermeiden, die wenig Mehrwert schaffen, und sich stattdessen auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit langfristigen, nachhaltigen Geschäftsmodellen fokussieren, die widerstandsfähig sind und angesichts von Krisen sogar gedeihen.
Zwei Unternehmen, die besonders hervorstechen, sind Rheinmetall und Heidelberg Materials. Rheinmetall ist ein Rüstungshersteller, der massiv von der europäischen Wiederaufrüstung profitieren wird. Heidelberg ist dagegen ein Hersteller von Baumaterialien, die von einem potenziellen Ende des Krieges profitieren würden. Sie werden für den Wiederaufbau der Ukraine sowie die geplanten Investments in die Infrastruktur gebraucht. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung dürften zudem Nebenwerte zusätzlichen Auftrieb erhalten. Gerade kleinere Firmen sind momentan im Vergleich zu ihren größeren Pendants sehr billig zu haben.
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